Frühlingsgrün am Küchenfenster

Ursula Asamer ist Kräuterpädagogin und Natur- und Landschaftspflegerin
Keimlinge unterstützen Verdauung. Von Ursula Asamer.

Keimlinge und die daraus wachsenden Sprossen gedeihen auch in der kalten Jahreszeit hervorragend auf der Fensterbank. Sie sind ein hochwertiger geschmackvoller Aufpepp zu vielen Gerichten. Vitamine, Spurenelemente, Enzyme, Proteine, Ballaststoffe und Mineralstoffe stecken in Wildkräutersamen.

Naturbelassenheit

Wichtig ist, keine vorbehandelten Samen zu verwenden, Naturbelassenheit ist ein Muss. Manche Sorten können schon ab dem dritten Tag geerntet werden. Je nach Saatgut schmecken Keimlinge würzig, scharf oder mild nussig. Keimlinge und Sprossen unterstützen die Verdauung und eignen sich auch als Ernährungsvorbereitung in Hinblick auf die Fastenzeit. Sie sind kalorienarme Vitaminquellen. Samen von Nachtschattengewächsen wie zum Beispiel Tomaten oder Paprika sind als Verbrauchssprossen nicht geeignet, sie enthalten Giftstoffe in geringem Ausmaß.

Saatkörner abspülen

Tipps zum Sprossenziehen: Keimglas mit kochendem Wasser auswaschen, Saatkörner ebenfalls sorgfältig in einem Sieb unter lauwarmem, fließendem Wasser abspülen. Über Nacht in Kamillen- oder Zinnkrauttee einweichen, abgießen und im Keimglas mit frischem, nicht zu kaltem Wasser bedecken. Das Glas mit Mulltuch oder einem Schraubdeckel mit gebohrten Löchern abdecken. Nach dem Erscheinen der ersten Keimlinge in helles, aber nicht in direktes Sonnenlicht platzieren. Radieschen können an der Faserwurzel einen feinen weißen Flaum entwickeln, der mit Schimmel verwechselt werden kann. Daher die Keimlinge und Sprossen ein- bis zweimal am Tag mit lauwarmem Wasser spülen. Muffiger, modriger Geruch der Keimlinge kann auf Schimmel hinweisen. Wenn dies der Fall ist, auf einen Genuss verzichten, das Glas mit kochendem Wasser ausspülen und einen neuen Zuchtversuch starten.

Bald verbrauchen

Fertige Keimlinge und Sprossen vor Gebrauch gut spülen und abtropfen lassen. Sie sind für einen Tag im Glas im Kühlschrank haltbar und können auch in Salzlake und Essig eingelegt werden. Aber auch hier ist ein alsbaldiger Verbrauch anzuraten. Neben den gängigen Keimlingssaaten eignen sich auch Wildkräutersamen von Spitzwegerich, Schaumkräutern- und Labkrautarten, Echtem Feldsalat, Sauerampfer, einigen Kleearten oder der weißen Taubnessel zur Sprossenzucht. Hervorragend zu allen Salaten, in Aufstrichen, auf das Butter- und Käsebrot. Auch fertig gekochten Gerichten geben sie ein feines Aroma. Sprossen nie mitkochen.

Kommentare