Wenn das Frühjahr müde macht: Raus in die Natur!

Wenn das Frühjahr müde macht: Raus in die Natur!
Schluss mit dem Winterschlaf: Wer wochenlang antriebslos und traurig ist, braucht ärztlichen Rat

Draußen sprießt alles, die Natur erwacht aus dem Winterschlaf und zeigt sich nun von ihrer frischen Seite. Während es vielen Menschen ebenso ergeht und sie mit dem Beginn des Frühlings aus der körperlichen und mentalen Starre erwachen, gibt es andere, die jetzt besonders leiden.

„März und April sind genau diese beiden Monate, in denen manche vermehrt an Frühjahrsmüdigkeit leiden. Sie dauert mitunter zwei bis vier Wochen und kann sehr unangenehm sein.“ Peter Pertschy ist niedergelassener Psychiater in Linz und Fachgruppenvertreter für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin in der Ärztekammer OÖ.

Mehrere Faktoren

Kopfschmerzen, Schwindel, eine große Müdig- und Antriebslosigkeit, das sind einige der Anzeichen, die auf eine Frühjahrsmüdigkeit hindeuten können. Die genauen Ursachen für diesen Zustand sind unbekannt, es dürften mehrere Faktoren zusammenwirken: Wenn die körpereigenen Botenstoffe, wie etwa Serotonin oder Melatonin, im Missverhältnis sind, wenn es einen akuten Vitamin-D-Mangel gibt oder wenn sich durch die allmählich steigenden Temperaturen die Blutgefäße weiten, kann Frühjahrsmüdigkeit ausgelöst werden.

Wenn das Frühjahr müde macht: Raus in die Natur!

Ab wann sollte man einen Arzt aufsuchen? „Sobald jemand zu zweifeln beginnt, ob dieser aktuelle Zustand noch normal ist, sollte ärztliche Hilfe geholt werden. Einerseits gibt es dafür uns Psychiaterinnen und Psychiater, aber auch die Hausärztinnen und -ärzte spielen eine wichtige Rolle bei der ersten Einschätzung“, weiß Peter Pertschy.

Wem es wochenlang schlecht geht, wer ständig traurig und schlapp ist oder nicht aus dem Bett kommt, sollte ärztliche Unterstützung suchen, „denn es kann sich dahinter auch eine depressive Symptomatik verstecken“, so der Experte.

Wenn das Frühjahr müde macht: Raus in die Natur!

Psychiater Peter Pertschy

Ein großer Faktor als Auslöser für die Frühjahrsmüdigkeit gilt die Hibernation. „Wir kennen den Winterschlaf von den Tieren. Und auch wir Menschen erleben im Winter oft eine Zeit der persönlichen Inaktivität. Manchen fällt es schwer, nach diesen langen, dunklen Monaten wieder in die Gänge zu kommen“, weiß Pertschy aus Erfahrung.

Wenn das Frühjahr müde macht: Raus in die Natur!

Dabei wäre genau das wichtig: Aktivitäten im Freien, speziell im Wald wirken der Frühjahrsmüdigkeit entgegen. „Bereits nach zehn Minuten im Wald lassen sich positive, gesundheitliche Effekte nachweisen: Puls, Blutdruck und Kortisol werden gesenkt, es wird vermehrt Serotonin, unser Glückshormon, ausgeschüttet“. Gesund sei, so Peter Pertschy, maßvoll Sonne zu tanken. Das klappt dieses Wochenende bestimmt.

Kommentare