Freut euch auf Neues, bleibt neugierig!

Der Kasperl und Seppy in Erwartung des neuen Jahres 
Warum freue ich mich eigentlich auf das neue Jahr? Das alte war doch gar nicht so übel. Von Christa Koinig.

Aber so ist es halt, wir sind immer neugierig auf das, was kommt. Das Alte, das Vergangene kennen wir ja zur Genüge, und wäre es nicht nach vielen Tagen, Wochen und Monaten endlich vorbei, könnte es schon fad werden, das alte Jahr.

So ist es auch im echten Leben. Wenn man sich an etwas gewöhnt, wird’s langweilig, und man erwartet, dass sich etwas ändert und dass es gefälligst besser wird. Dass es aber jeder selber ist, der etwas ändern kann, daran denken die Menschen oft nicht. Da ist es dann schon praktisch, dass das neue Jahr einfach kommt – ganz ohne unser Zutun. Eine neue Jahreszahl, dann Jänner, Februar, Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Alles wie immer, bis es am Ende wieder langweilig wird.

Ihr seid gut, so wie ihr seid

Ob es für mich auch langweilig ist? Sicher nicht, jedes Jahr kommen neue Kinder zu mir, ich darf neue Geschichten spielen, und vielleicht bekomme ich sogar ein neues, bunt gestreiftes Leiberl. Als Puppe kann ich zwar selber nicht viel ändern, das machen Menschen für mich. Aber das Praktische daran ist, ich brauch’ mich nicht anstrengen und muss auch nichts planen. 

Und was auch geschieht, am Ende des Jahres bin ich immer noch ich: Die gleiche Puppe mit den roten Haaren, mit den abstehenden Ohren und der viel zu breiten Nase, und meist auch mit den gleichen Späßen. Daher möchte ich euch allen sagen: Wenn ihr was ändern wollt, dann tut es. Freut euch auf Neues, bleibt neugierig, aber vergesst nie: Ihr seid gut, so wie ihr seid. Bleibt einfach ihr selbst. So wie ich, euer Seppy!

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters

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