FPÖ-Politiker: "Sprachförderung schon mit drei Jahren beginnen"
Mit einem überraschenden Vorschlag zur Integrationsdebatte ließ am Montag Andreas Rabl, der freiheitliche Vizebürgermeister der Stadt Wels, aufhorchen. Der FPÖ-Politiker möchte, dass Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die deshalb gravierende Sprachdefizite aufweisen, künftig ein ganztägiger Gratis-Kindergartenbesuch schon ab vier Jahren ermöglicht wird.
"Das verpflichtende Kindergartenjahr ab fünf Jahren reicht nicht aus, um die für den Schulbesuch erforderlichen Sprachkenntnisse zu vermitteln", sagt Rabl. Rund 52 Prozent der Welser Schulanfänger würden nicht genug Deutsch verstehen, um dem Unterricht problemlos folgen zu können. "Da ein verpflichtender Kindergartenbesuch in dem Alter gesetzlich nicht vorgesehen ist, müssen wir in Wels eben Anreize setzen, um das für Eltern attraktiver zu machen."
Darüber hinaus sollte schon ab dem dritten Jahr in Spielgruppen gezielt mit frühkindlicher Sprachförderung begonnen werden. Rabl: "Ich denke dabei an rund zehn Wochenstunden – Sprachwissenschaftler sagen, je früher desto besser." Einen entsprechenden Antrag will er am 7. Juli im Gemeinderat einbringen.
Kindergarten-Referent Walter Zaunmüller (ÖVP) hält von Rabls Vorschlag wenig: "Probleme bei Schulbeginn haben nicht Kinder, die ein Jahr lang den Kindergarten besucht haben, sondern solche, die wenige Wochen vorher nach Österreich kommen oder quer in den Unterricht einsteigen."
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