FPÖ kritisiert Absage von Frei.Wild-Konzert

umstrittene Band Frei.Wild tritt in Wels auf, OÖ
FP-Stadtrat Gerhard Kroiß wirft dem SP-Vizebürgermeister Hermann Wimmer Zensur vor.

Nach der kurzfristigen Absage des für 9. Mai in der Rotax Halle Wels geplanten Konzerts der umstrittenen Band Frei.Wild übt FPÖ-Stadtrat Gerhard Kroiß heftige Kritik an Vizebürgermeister Hermann Wimmer (SPÖ).

FPÖ kritisiert Absage von Frei.Wild-Konzert
Members of Italian band Frei.Wild pose as they arrive on the red carpet for the Echo Music Awards ceremony in Berlin March 24, 2011. The German Phonographic Academy honours artists from all over the world in 25 categories. REUTERS/Thomas Peter (GERMANY - Tags: ENTERTAINMENT)
Dieser hatte am Dienstag angekündigt, den Auftritt der vier – zuletzt wegen mutmaßlicher Nähe zum Rechtspopulismus kritisierten und von der deutschen Echo-Preisverleihung ausgeschlossenen – Südtiroler unter allen Umständen verhindern zu wollen. „Wir haben kein Interesse daran, dass die bei uns auftreten“, betonte Wimmer im KURIER-Gespräch.
FPÖ kritisiert Absage von Frei.Wild-Konzert
Stadtrat Gerhard Kroiß, FPÖ Wels, OÖ
Kroiß stößt das sauer auf, er bezeichnet den Sozialdemokraten als selbst ernannten Kulturwächter und Zensor. „Wer ist ,wir’ und wer sind ,die’? Welcher ,wir’ zensuriert und entscheidet über politisch korrekte Musik?“, ärgert sich der Blaue. Er habe sich selbst Lieder von Frei.Wild angehört und finde nichts, was daran rechtsextrem sei. „Die Absage ist unbegründet, die Band steht auch nicht auf dem Index.“ Nachsatz: „Die Meinungsfreiheit ist ein viel zu hohes Gut, als dass man sie so einfach aufs Spiel setzen sollte.“

Die Antifa Wels und das oö. Netzwerk gegen Rechtsextremismus sind anderer Meinung. „Nicht neonazistisch zu sein, genügt nicht – leider reicht schon ein Spiel mit rechtsextremem Einstellungsmuster in den Texten, um für Jugendliche als musikalische Einstiegsdroge in die rechtsradikale Szene zu dienen“, widerspricht Netzwerk-Sprecher Robert Eiter.

Die FPÖ will das Thema Frei.Wild jedenfalls bei der nächsten Gemeinderatssitzung im April aufs Tapet bringen. Eine Mehrheit für die Rücknahme des Konzertverbots zeichnet sich aber nicht ab. VP-Vizebürgermeister Peter Lehner: „Die Texte dieser Herren sind für mich Grund genug, sie in der Rotax Halle nicht auftreten zu lassen.“

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