FP-Landesparteisekretär: "Jörg Haider hat 1999 auch auf den Kanzler verzichtet"

Michael Gruber ist Vizebürgermeister, Bezirksparteiobmann, Landtagsabgeordneter und Landesparteisekretär
FPÖ-Landesparteisekretär Michael Gruber plädiert für eine schwarz-blaue Koalition. Notfalls muss Obmann Herbert Kickl zurückstehen.

Michael Gruber ist seit 1. Juli neuer Landesparteisekretär der FPÖ Oberösterreich. Der 46-jährige Unteroffizier – Zugskommandant in Hörsching – gehört seit 2015 dem Landtag an, er ist Vizebürgermeister in Pettenbach und Bezirksparteiobmann von Kirchdorf/K.

KURIER: Sind Sie der neue Dobermann, der neue Scharfmacher in der FPÖ? Ihre Presseaussendungen stellen den Regierungsparteien ÖVP und Grüne ein vernichtendes Zeugnis aus.

Michael Gruber: Als Landesparteisekretär bin ich der, der die eigene Bewegung fördert und die der Mitbewerber hemmt. Ich will unser Profil deutlich zum Vorschein bringen, auf der anderen Seite muss man klar aufzeigen, wo die nicht so guten Lösungen der Mitbewerber liegen.

Sie und Ihre Partei üben heftige Kritik am Zustrom der Asylwerber. Aber Ihre Partei muss ihnen eigentlich dankbar sein, denn je stärker der Zustrom ist, um so mehr Zuspruch findet die FPÖ in den Meinungsumfragen. Derzeit liegen laut KURIER-OGM-Umfrage die Freiheitlichen auf Bundesebene am ersten Platz.

Es geht immer um die Glaubwürdigkeit. Wir haben recht gehabt, auch rückblickend auf 2015. Wir haben schon immer gesagt, dass man die Ursachen bekämpfen muss und dass wir von der Symptomdebatte wegmüssen. Das ist der Unterschied zwischen uns und den anderen.

Wo liegen die Ursachen?

Die meisten, die bei uns da sind, dürften gar nicht Asyl haben, denn sie sind Wirtschaftsflüchtlinge. Es liegen so viele Drittstaaten zwischen Österreich und den Herkunftsländern. Die Flüchtlinge könnten schon viel früher in anderen Ländern um Asyl ansuchen.

Die derzeitige Regelung ist so, dass jeder, der an unsere Grenze kommt, einen Asylantrag stellen darf.

Die Regelung wird so ausgelegt. Darum wollen wir das geltende Asylrecht reformieren.

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