Flugzeugreifen dürfte Landwirt gehören

Größenvergleich zwischen einem Trabi und dem Flugzeugreifen.
Steyregg: 150-Kilo-Rad fiel nicht vom Himmel.

Kein Flugzeug, sondern ein Landwirt dürfte jenen Reifen verloren haben, der in der Donau-Au bei Steyregg sichergestellt worden ist. Denn wie der ORF berichtet, soll eine Firma aus dem Innviertel vor Jahren ausrangierte Flugzeugreifen aus Italien importiert und an ihre Kipper montiert haben. "Das war ein Wettbewerbsvorteil zur damaligen Zeit, weil die Reifen überdimensional stark waren", sagt Doris Morawetz, die Tochter des Unternehmers, der 2004 seinen Betrieb geschlossen hat. Bei Landwirten waren die Reifen offenbar heiß begehrt: "Ich habe auch solche drauf, die sind schon 50 Jahre alt", erzählt etwa Johann Meislinger aus Schwand im Innkreis.

Meislinger kann sich gut vorstellen, dass das Rad beim Hochwasser im Juni 2013 in das Augebiet geschwemmt worden ist. "Der Reifen ist alt, er wird irgendwo in Donau-Nähe gelagert und vom Wasser mitgerissen worden sein", glaubt auch Steyreggs Altbürgermeister Josef Buchner.

Noch am Montag hatte der Flugzeugreifen für wilde Spekulationen gesorgt. Wie berichtet, brachte ein Pensionist den etwa 150 Kilo schweren Pneu zum örtlichen Reifenhändler. Der staunte nicht schlecht, als er herausfand, dass der Reifen von einer Boeing 747 stammt.

Grundbesitzer Niklas Salm-Reifferscheidt schaltete aus Sicherheitsgründen die Behörden ein. Heute, Mittwoch, werden Experten der Flugunfallkommission den Reifen untersuchen. "Dass ihn ein Jet verloren hat, ist praktisch auszuschließen", sagt Markus Pohanka von der Austro Control.

Sobald das Rätsel endgültig geklärt ist, könnte der Flugzeugreifen im geplanten Steyregger Heimatmuseum landen.

Kommentare