Der Wettbewerb wurde seinerzeit am „Stammtisch Katholischer Männertreff (KMT)“ ausgeheckt. „Wir wollten zu Jahresbeginn etwas veranstalten“, erzählt Manuel Zweimüller. Es sollte einen Anlass geben, sich nach den Feiertagen samt Familienfesten wieder zu treffen. Etwas Geselliges, aber nichts Herkömmliches. Einer aus der Runde hatte von einem Christbaum-Weitwerfen in Deutschland gehört.
In Weidenthal im Bundesland Rheinland-Pfalz wird seit 2007 die Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen ausgetragen. Die Sieger werden im Dreikampf aus Weit-, Hoch- und Schleuderwurf ermittelt. Im Vorjahr gewann ein gewisser Frank Schwendner, und das bereits zum siebenten Mal. Er hat 2016 auch mit 25,01 den aktuellen „Weltrekord“ aufgestellt.
Premiere 2023
„Wir haben uns gedacht, das wäre eine gute Idee“, erzählt Stammtisch-Obmann Daniel Frauscher. Und so wurde an Planung und Umsetzung gegangen. Die Premiere 2023 war gleich ein voller Erfolg und animierte dazu, die Veranstaltung zu wiederholen. Wegen Verletzungsgefahr für die Zuschauer darf in Osternach der Baum nicht geschleudert, sondern nur geworfen werden. Es gibt jeweils zwei Versuche, die größere Weite zählt. Entscheidend ist, wo das dicke Stammende zu liegen kommt. Die Männer müssen einen zwei Meter hohen Baum durch die Luft werfen, bei den Frauen misst er eineinhalb, bei den Kindern einen Meter.
Sieger mit 8,32 Metern
„Es gibt unterschiedlichste Techniken“, berichtet Daniel Frauscher. Eine habe sich als die Beste herausgestellt. „Aber das bleibt ein Geheimnis“, ergänzt Manuel Zweimüller. „Es soll ein jeder selbst draufkommen.“ In seiner Familie ist offenbar bekannt, wie es am besten geht. Vater Norbert hat im Vorjahr den Baum 8,32 Meter weit geworfen und gewonnen.
Siegerin bei den Frauen war Vanessa Redhammer (4,89), bei den Kindern schaffte Elias Burgstaller als Bester 6,13 Meter. Der Wettkampf beginnt um 13 Uhr, Siegerehrung ist um 17 Uhr. Für die drei Erstplatzierten einer jeder Klasse gibt es Sachpreise. Es wird wieder mit mehr als 100 Teilnehmern auch aus dem Umland gerechnet. Ein begeisterter Christbaum-Werfer reist regelmäßig sogar aus Linz an.
Fünf Euro Startgeld
Das Startgeld beträgt fünf Euro. Für Essen und Getränke ist auch gesorgt. Wie bereits in den ersten beiden Jahren wird der Reinerlös an die Lebenshilfe im nahen Eggerding gehen. Zudem das, was bei der vom Stammtisch organisierten Christbaumentsorgung hereinkommt. Gastwirt Hans-Jürgen Watzinger unterstützt seine rührigen Stammtischler. Ihm gefällt es, wenn sich im Ort etwas tut: „Es bringt die Leute zusammen.“
Deshalb unterstützt er seine rührigen Stammtischler und wird wieder Bockbier stacheln. Dabei wird ein heißer Eisenstab eingetaucht, der Malzzucker karamellisiert und das Bier schmeckt cremig-süß. Übrigens: Die Schweden werfen am Knut-Tag ihre Christbäume nicht aus dem Fenster. Das hat sich ein Möbelhaus ausgedacht.
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