Fleischhauer verliert Rechtsstreit gegen Ex-Ministerin Maria Fekter

Fleischhauer verliert Rechtsstreit gegen Ex-Ministerin Maria Fekter
Hermann Gruber investierte 15.000 Euro in Metzgerbetrieb. Er darf dort nicht schlachten.

Bei mir ist jetzt die Luft draußen – ich weiß nicht, wie es weitergeht", sagt Fleischhauer Hermann Gruber im KURIER-Gespräch. Er zeigt sich erschüttert über den aktuellen Entscheid des Verwaltungsgerichtshofs (VwGH), der ihm das Schlachten in seinem Betrieb in Attnang-Puchheim, OÖ, verbietet. "In meinen kühnsten Träumen hätte ich nicht gedacht, dass die Höchstrichter eine solche Entscheidung fällen."

Der 54-Jährige betreibt seit Jahren in Gmunden und Altmünster Fleischhauereien, in denen auch Spezialitäten von Mangalitza-Wollschweinen aus eigener Zucht angeboten werden. Vor vier Jahren kaufte Gruber auch den Betrieb von Josef Losbichler in Attnang-Puchheim. Dort wollte er nicht nur Waren verkaufen, sondern auch nicht-industrielle Schlachtungen durchführen: "Mir liegt die schonende Behandlung der Tiere am Herzen. Schlachtungen sollten möglichst stressfrei ablaufen – das wirkt sich auch auf die Fleischqualität aus."

Da allerdings sein Vorgänger an dem Standort schon mehr als fünf Jahre lang nicht geschlachtet hatte, musste Gruber um eine neue gewerbebehördliche Bewilligung ansuchen. "Die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck hat mir im April 2011 dafür auch einen positiven Bescheid ausgestellt, doch der ist von meinen Nachbarn beeinsprucht worden", erzählt Gruber.

In der Römerstraße besitzt – wie berichtet – auch die Familie von Ex-Finanzministerin Maria Fekter Grundstücke. Diese befürchtete massive Lärm- und Geruchsbelästigungen. Gemeinsam mit anderen Anrainern beschritt sie den Rechtsweg. Im August 2012 gab ihnen der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) recht: Die zu erwartenden Belästigungen seien unzumutbar. Nun schloss sich auch der VwGH der Ansicht an. "Ich verstehe das nicht, an dem Standort ist seit 1914 geschlachtet worden und es hat nie Probleme gegeben", bedauert Gruber.Die Schlachtungen wären nur an zwei Vormittagen pro Woche und für maximal 35 Schweine und fünf Rinder geplant gewesen. Er habe auch extra in neueste Schall- und Geruchsschutz-Technik investiert. "Das war alles umsonst. Ich hab’ 150.000 Euro rausgeworfen – und muss jetzt 30 Kilometer bis zum nächsten Schlachthof fahren."

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