Finnen legen bei Forschung die Latte hoch
Internationalisierung, innovationsgetriebenes Wachstum und Autonomie in der Bildung: Diese Erfolgsfaktoren des finnischen Wissenschaftssektors möchte Bildungslandesrätin Doris Hummer auch in Oberösterreich vorantreiben und die Forschungsquote bis 2020 auf vier Prozent erhöhen.
Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) hat Finnland mit 3,55 Prozent des BIP innerhalb der EU die Nase vorn (Österreich: 2,84 Prozent). In dem dünn besiedelten skandinavischen Land ohne nennenswerte Rohstoffvorkommen gibt es einen breiten gesellschaftlichen Konsens, dass der Wohlstand nur durch Bildung, Innovationen und Spitzenleistungen in Forschung und Wissenschaft abgesichert werden kann.
"Eine große Mehrheit der Finnen betrachtet die Einführung der Grundschule als wichtigste Errungenschaft in der Gesichte des Landes", erklärt Ilkka Turunen, Regierungsbeauftragter des Bildungsministeriums.
Lehrer sind populär
Gegen Lehrer gibt es keine Ressentiments. Im Gegenteil. Die Pädagogen genießen hohes Ansehen, entsprechend groß ist das Interesse am Beruf. Die Anforderungen sind hoch: Nur etwa sieben Prozent der Bewerber dürfen jährlich ihre Master-Ausbildung zum Lehrer beginnen, gefragt sind nicht nur Fachwissen und pädagogischem Geschick, sondern auch eine starke Forschungsorientierung, die sich in den weitgehend autonomen Schulen entfalten kann. "Es gibt klar definierte Ziele, aber keine Vorschriften, wie diese zu erreichen sind", sagt Turunen.
Eng vernetzt mit dem Schul- und Hochschulsektor sind Forschung und Wirtschaft, die ähnlich wie in Oberösterreich gezielt Nischen besetzt. "Bei Mechatronik und Life Sciences gibt es bereits Kooperationen mit Finnland, die wir weiter ausbauen werden" betont Wilfried Enzenhofer, Geschäftsführer der Forschungsleitgesellschaft Upper Austrian Research (UAR).
Wohlstandsfaktor. 3,55 Prozent des BIP gehen in F&E, bereits in der Schule wird getüftelt
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