Fingierte Konten auf Gmundner Basketballspieler angelegt

Laut VKB soll weder den Basketballspielern noch anderen Bankkunden ein finanzieller Schaden entstanden sein
28-Jährige soll ohne deren Wissen Kreditkonten auf Namen mehrerer Profis eröffnet haben.

Im Fall einer Mitarbeiterin der VKB Gmunden, die angeblich aus Mitleid für eine Unternehmerfamilie mehr als 480.000 Euro veruntreut haben soll, kommen immer mehr brisante Details ans Tageslicht. Wie berichtet, soll die 28-Jährige mehr als 30 fingierte Konten mit hohen Kredit-Rahmen eröffnet haben, von denen sie Geld für die in Zahlungsschwierigkeiten geratene Familie behob.
Die fingierten Konten soll sie unter anderem auf verschiedene mit ihr befreundete Basketballspieler der Gmundner SWANS angelegt haben, die davon nichts ahnten. „Weder den Basketballern noch sonst einem Kunden ist dabei finanziell aber ein Schaden entstanden“, heißt es dazu von der VKB.

Die Malversationen waren im Sommer während einer routinemäßigen Kreditrevision aufgeflogen. Der Arbeitgeber konfrontierte die Privatkunden-Betreuerin mit den Prüfergebnissen und entließ sie mit sofortiger Wirkung. Die Frau legte ein Geständnis ab und erklärte sich bereit, in den nächsten 30 Jahren zumindest einen Teil des entstandenen Schadens durch monatliche Zahlungen gutzumachen. Da sie sich selbst nicht bereichert hatte und „tätige Reue“ zeigte, stellte die Staatsanwaltschaft Wels anschließend das Strafverfahren gegen sie ein. Gegen die dreiköpfige Unternehmerfamilie wird aber weiter wegen „Beitragstäterschaft zur Untreue“ ermittelt.

„Diese Personen haben in meiner Mandantin ein Opfer gefunden, das wegen seines hilfsbereiten Charakters und aufgrund der später aussichtslosen Situation nach ihrem Willen gehandelt hat und wie eine Marionette für sie war“, sagt Christina Gesswein-Spiessberger, Anwältin der 28-Jährigen. Die Frau sei im Lauf der Zeit psychisch immer mehr unter Druck gesetzt worden. „Sie befand sich in einem Teufelskreis und in einer emotionalen Abhängigkeit zu der Familie, die das schamlos ausgenutzt hat.“

Die Familie wollte am Dienstag zu den Vorwürfen nicht Stellung beziehen. Dem KURIER liegt ein Schreiben vor, in dem sie einem Kunden, dem sie Geld schuldet, erklärt, die Bank klagen zu wollen: Die VKB habe ihr den zugesicherten Kreditrahmen nicht gewährt, wodurch ihre Geschäfte in Mitleidenschaft gezogen worden seien. Reaktion der Bank: „Diese Aussage entbehrt jeder Grundlage.“

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