Erster Schritt in Richtung Seilbahntunnel

Der geplante Skitunnel soll vom Loigistal auf das Frauenkar (Wurzeralm) in Spital/Pyhrn.
Höss/Wurzeralm.Gemeinden leiten Umwidmungsverfahren zur Verbindung von Skigebieten ein.

Grenzenloser Pistenspaß im Süden Oberösterreichs? – Noch ist die Fusion der Skigebiete Höss und Wurzeralm Zukunftsmusik. "Bis zum Baubeginn dauert es sicher noch drei Jahre", meint Hinterstoders Bürgermeister Helmut Wallner (ÖVP). Geplant sind sowohl drei Lifte und neue Pisten zwischen der Höss und Vorderstoder als auch ein 4,5 Kilometer langer Tunnel für eine Standseilbahn, die Skifahrer in zehn Minuten vom Loigistal auf das Frauenkar (Wurzeralm) in Spital/Pyhrn bringt.

Am Mittwoch wurden in den Gemeinderäten die Verfahren zur Umwidmung der betroffenen Grundstücke in Sportflächen eingeleitet. Nun muss das Land das Vorhaben unter anderem aus wirtschaftlicher und naturschutzrechtlicher Sicht prüfen. Der Zeitrahmen: ungefähr ein halbes Jahr.

Um Tunnel, Lifte und Pisten geht es dabei noch nicht. "Es ist der erste Schritt", sagt Wallner. "Erst danach folgen die Projekteinreichung und die Umweltverträglichkeitsprüfung." Sein Amts- und Parteikollege Gerhard Lindbichler will zusätzlich die Bevölkerung einbinden: "In Vorderstoder wird es eine Volksabstimmung geben."

Naturschutzgebiet

Besonders der Seilbahntunnel wird von Umweltschützern bekämpft, zumal er unterirdisch durch das Naturschutzgebiet Warscheneck verlaufen würde. Die ursprünglich geplante und 75 Millionen Euro teure Skischaukel über das Karstmassiv haben Alpenverein und Naturfreunde bereits zu Fall gebracht. Schützenhilfe bekommen sie von der SPÖ. Ihre Argumentation: Ein "Brenner-Basistunnel" durch das Warscheneck sei unverhältnismäßig teuer, stattdessen sollten die beiden Skigebiete – beide mehrheitlich im Besitz von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel – in Familienfreundlichkeit investieren.

Die Kehrseite: Für die strukturschwache Pyhrn-Priel-Region brächte das Projekt neue touristische Impulse. Alleine sei die Wurzeralm auf Dauer nicht überlebensfähig, heißt es.

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