Erfolgreich ins Herz geschnurrt

Claudia Stelzel-Pröll
Wie aus dem Katzen-Tsunami ein zufriedener Stubentiger wurde: Die Zeit macht's möglich

Seit einem halben Jahr wohnt Kater Berti bei uns. Der Anfang war hart, das Tier fetzte wie ein Tsunami durchs Haus und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Vorhänge, Zimmerpflanzen, Möbel – alles wurde demoliert. Seitdem der Kater kastriert ist und nach draußen darf, kehrt abends ein streichelweicher Stubentiger nach Hause. Was er in der Nachbarschaft anstellt, kann ich nur erahnen (wenn er an der heiligen Palme im Garten gegenüber kratzt, werfe ich ihm böse Blicke zu und signalisiere pantomimisch „Schleich' dich weg da!“). Ich habe aber vorsorglich rundum alle Klinken geputzt, den Kater vorgestellt und gebeten, dass wir informiert werden, sollte der Schabernack überhandnehmen.

Kein klassischer Kater

Berti ist kein klassischer Kater, sondern eher ein treudoofer Hund in Katzengestalt. Wenn ich ihn rufe, kommt er sofort ums Eck gesaust. Fressen mag er den ganzen Tag, und wenn wir im Garten sind, streift er durchgehend um die Beine. Sogar den Schulweg der Kinder geht er ein Stück weit mit. Da hat sich wohl jemand erfolgreich in unsere Herzen geschnurrt.

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