"Stadt und Land sollen Synergien prüfen"

Friedrich Schneider.
Ökonom Friedrich Schneider schlägt eine unabhängige Analyse vor, abseits politischer Fusions-Diskussionen.

Die politischen Fronten sind festgefahren. Der Vorschlag von Landeshauptmann Josef Pühringer, wonach eine Teilfusion der stadteigenen Linz Strom mit der Energie AG anzudenken sei, ist beim Linzer Bürgermeister, Klaus Luger, auf Ablehnung gestoßen. Zu unterschiedlich seien beide Unternehmen aufgestellt, im Bereich Stromvertrieb würden die Energie AG und Linz AG ohnedies bereits über die Enamo zusammenarbeiten. Pühringer hatte dagegen ein größeres Versorgungsgebiet, eine gemeinsame Konzernzentrale und eine vereinte Bewirtschaftung ins Treffen geführt.

"Vieles ist möglich"

Abseits der politischen Willensbekundungen schlägt Friedrich Schneider, Leiter der Abteilung für Energiewirtschaft an der Linzer Johannes Kepler Universität, vor, dass man dringend eine rein wirtschaftliche Untersuchung durchführen sollte.

"Ich finde, die Gebietskörperschaften müssten mögliche Synergieeffekte, die im Rahmen einer Fusion entstehen könnten, von unabhängiger Stelle prüfen lassen. Mehr Kunden, dafür weniger Personal würden schon für Kosteneinsparungen sprechen", erläutert der Ökonom gegenüber dem KURIER. "Aber es könnte bei der Analyse genauso gut herauskommen, dass es besser ist, nicht zu fusionieren." Nicht vergessen sollte man auch den Wettbewerbsgedanken. Dieser sei bei zwei Unternehmen stärker ausgeprägt, was wiederum für den Status quo spreche. Falls man Synergien ausmacht, würde Schneider auch über eine Teilprivatisierung des Konvoluts nachdenken. "Es gibt viele Möglichkeiten zur Optimierung. Wichtig ist am Ende, dass es zu einer Strompreissenkung für die Kunden kommt und dass etwaige Kosteneinsparungen nicht letztlich in Form von Dividenden an die Eigentümer ausgeschüttet werden."

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