Elektropop-Duo stürmt die Charts

Winter (l.): „Er saß auf der Stiege des Ars Electronica Maindecks und ich habe ihm ein Lied von Amy Winehouse vorgesungen.“
Dramas. Die Musik von Viktoria Winter und Mario Wienerroither wird von Wien bis Berlin gespielt

„Wir haben immer gewusst, was wir wollen, aber das kann man nicht planen“, sagt Musikproduzent und Sounddesigner Mario Wienerroither. „Es hat gedauert, bis wir den Weg gefunden haben“, ergänzt Viktoria Winter. Sie ist Sängerin und unterrichtet Englisch und Musik.

Als „Dramas“ haben sie den Einzug in die Hörercharts der öffentlich-rechtlichen Radiosender „FM4“ in Wien und „Radio Eins“ in Berlin geschafft. In Berlin landeten sie bereits zum zweiten Mal auf Platz eins. Das Duo steht für Elektropop mit Indie- und Soundtrack-Einflüssen.

Der Name „Dramas“ passt zur Produktionsweise. Nach hitzigen Debatten (Drama) ist außergewöhnlich guter Sound zu hören. Typisch sind melancholische Klänge von Keyboard, Synthesizer und Schlagwerk in den kreativsten Formen. Eine dunkle Frauenstimme singt selbst verfasste, englische Texte, die zum Nachdenken anregen.

In Linz...

Alles begann an einem lauen Abend vor sieben Jahren in Linz. Dort haben sich die beiden Wahlwiener Mario Wienerroither aus Kronstorf (Bezirk Linz-Land) und Viktoria Winter aus Lichtenberg (Bezirk Urfahr-Umgebung) kennen gelernt. „Er saß auf der Stiege des Ars Electronica Maindecks und ich habe ihm ein Lied von Amy Winehouse vorgesungen“, erzählt Winter im Gespräch mit dem KURIER. Über Jam-Sessions mit unterschiedlichen Bands haben sie herausgefunden, dass ihre Musik am besten im Duett funktioniert. Mit der Landeshauptstadt verbinden beide ihre Ausbildung und schöne Momente mit Freunden aus der Jugendzeit. An den Orten ihrer Kindheit, Kronstorf und Lichtenberg, schätzen sie die Menschen und die Natur. „Oberösterreich zieht nach, aber in Wien funktioniert die Musikindustrie einfach besser“, meint Wienerroither. Geprägt von musikalischen Strömungen der 80er-Jahre liebt er die Vielfalt. „Damals war jedes Lied einzigartig.“ Winter nennt einzelne Stars wie „The Killers“ oder David Bowie. Eine Gemeinsamkeit ist ihre Liebe zur Filmmusik.

Inspiration findet Winter in den schönen und den Schattenseiten des Lebens und in Gesprächen. „Die Texte sind oft autobiografisch, die Situationen aber von außen betrachtet“, sagt sie. Auch die Widersprüche des Lebens verarbeitet sie musikalisch. Bei Wienerroither fängt der kreative Motor im Austausch mit anderen Kunstschaffenden zu laufen an.

Winter (l.): „Er saß auf der Stiege des Ars Electronica Maindecks und ich habe ihm ein Lied von Amy Winehouse vorgesungen.“

Winter (l.): „Er saß auf der Stiege des Ars Electronica Maindecks und ich habe ihm ein Lied von Amy Winehouse vorgesungen.“

Zukunftsmusik

Ihre Träume treiben sie in die Musikmetropole London und in die Welt der Filmmusik. Ihr Motto: „Selektieren, mit wem man zusammen arbeiten will, dran bleiben und nicht still stehen. Der Weg ist das Ziel.“ Nach intensiver Arbeit und drei veröffentlichten Singles seit Mai ist das erste Album fertig. „Nothing is permanent“ (nichts ist beständig) mit elf Songs erscheint im Oktober. Bis dahin werden noch weitere Musikvideos gedreht. Auf Live-Auftritte freut sich das Duo, sobald genügend eigene Lieder veröffentlicht wurden. Ein Heimspiel ist geplant. Details sind aber noch keine bekannt. In Wien ist „Dramas“ jedenfalls schon im September für einen Auftritt beim Musikfestival „Waves“ gelistet.

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