Drogen-Überdosis: Drei Häftlinge aus Garsten im Spital

Justizanstalt Garsten bei Steyr (OÖ)
Großrazzia in Justizanstalt Garsten. Zusammenhang mit Selbstmordversuch wird untersucht.

"In der Justizanstalt Garsten geht es aktuell drunter und drüber, weil so viele Drogen im Haus sind", sagt ein Insider. Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass es in den vergangenen Tagen zu vermehrten Drogenkonsum gekommen ist. Am Dienstag gab es deshalb eine Großrazzia hinter den Gefängnismauern. Mehrere Polizeihunde der Linzer Polizei waren involviert, eine Dutzendschaft an Beamten durchkämmte das oberösterreichische Gefängnis. "Dabei wurde eine geringe Menge an Drogen sichergestellt", bestätigt Major Christian Neubauer von der Justizanstalt. Derzeit wird noch geprüft, um welche Substanz es sich bei dem sichergestellten Rauschgift genau handelt.

Laut KURIER-Information dürfte vergangene Woche eine Art "Spice"-Verschnitt eingeschmuggelt worden sein. Diese Droge besteht aus verschiedenen Pflanzen und ist ein Ersatz für Cannabis. Seit 2009 ist das oft aus Fernost stammende Rauschgift in Österreich verboten, da meist unklar ist, welche Art von Kräutern beigemischt werden. Einige Bestandteile können psychotische Zustände hervorrufen.

Trio im Krankenhaus

Drei Insassen wurden vergangene Woche laut Angaben der Justizanstalt in das Landeskrankenhaus in Steyr überstellt. "Die Fälle waren zeitlich sehr knapp beieinander. Wir gehen von Drogenmissbrauch aus", erklärt Neubauer. Untersuchungen dazu sind noch im Gange.

Bestätigt wird von den Anstaltsleitung auch ein Selbstmordversuch am Montag, nähere Details würden aus Persönlichkeitsgründen nicht kommentiert. Ein dem KURIER namentlich bekannter Häftling dürfte sich mit einem Stanleymesser den Hals aufgeschnitten haben. Ob es dabei einen Zusammenhang mit Drogenmissbrauch gibt, wird derzeit offenbar noch geprüft. Sein genauer Zustand ist unklar, er hat aber überlebt.

Hochsicherheitsgefängnis

Garsten ist – wie die Karlau und Stein – eine Strafvollzugsanstalt für die schweren Jungs. Hier sitzen drei Dutzend zu lebenslanger Haft verurteilte Insassen. Das ehemalige Chorherrenstift bietet Platz für insgesamt 360 Häftlinge und gilt als Hochsicherheitsanlage, so sollen an die 100 Überwachungskameras installiert sein.

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