Dirndl und Lederhose sind wieder in
Vor mehr als 60 Jahren gründete das Ehepaar Marlen und Jochen Tostmann in Seewalchen am Attersee eine Firma, bei der sich alles um das Thema Tracht drehte. Noch heute entstehen alle Dirndlkleider ausschließlich in Österreich in den hauseigenen Werkstätten. Rund 100 Mitarbeiter sind an den beiden Standorten Seewalchen und Wien beschäftigt. Seit acht Jahren führt Anna Tostmann die Geschäfte, die sie von iher Mutter Gesine "Gexi" übernahm.
"Gexi" Tostmann wurde berühmt, als sie 1987 eine Verfassungsklage gegen das Ladenschlussgesetz einbrachte. Der resoluten Oberösterreicherin wurde recht gegeben. Seitdem dürfen die Geschäfte am Samstagnachmittag offen bleiben.
Der KURIER sprach mit Anna Tostmann über den neuen Trend zur Tracht.
KURIER: Frau Tostmann, überall ist zu hören, dass Trachten wieder in sind. Sehen Sie das auch so?
Anna Tostmann: Ja, dem kann ich nur zustimmen. Wir erleben derzeit einen extremen Boom. Vor allem bei der Jugend.
Was veranlasst die Jugend, sich trachtig zu kleiden?
Die Tracht hat lange einen verstaubten Touch gehabt. Nur in gewissen Kreisen waren Trachten immer eine angemesse Kleidung. Jetzt ist das Publikum breit gefächert. Junge Leute zeigen sich gerne in Tracht. Für viele ist das ganz selbstverständlich geworden. Man muss sich als junger Mensch nicht mehr verstecken, wenn man in Tracht wohin geht, man hat auch keinen Erklärungsbedarf mehr gegenüber Freunden.
Welche Art von Dirndlkleidern bevorzugen Sie selbst?
Ich ziehe gerne klassische Sachen an. Das hat vielleicht damit zu tun, weil wir ein Haus für die klassische Linie sind. Aber es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, welche Art von Tracht er anzieht. Ein gewisser Stil gehört aber dazu.
Gibt es bei den Dirndlkleidern auch Trendfarben?
Auf jeden Fall. Grau ist sehr in, auch Schlammtöne sind im Trend, ebenso wie Nude-Töne. Ein paar Jahre lang wollten alle Dirndlkleider in rosa oder hellblau. Jetzt traut man sich auch bei den Farben mehr.
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