Diözese Linz erfreut über Scheuers Bestellung

Scheuer wird vermutlich noch zwei Monate in Innsbruck sein.
Zuspruch für den neuen Oberhirten.

Die Bestellung des 60-jährigen Innsbrucker Bischofs Manfred Scheuer zum neuen Bischof von Linz passierte gestern, Dienstag, zwar den Ministerrat, doch weder von Bischof Ludwig Schwarz (75) noch von der Diözese gab es eine Stellungnahme. "Kirchenrechtlich ist die Bestellung noch nicht offiziell", sagt Diözesansprecher Michael Kraml. Doch für heute, Mittwoch, ist alles vorbereitet. Scheuer gibt um 12.30 Uhr eine Pressekonferenz in Innsbruck, um dann nach Oberösterreich zu eilen. Um 17 Uhr stellt er sich im Bildungshaus Schloss Puchberg bei Wels gemeinsam mit Schwarz den Journalistenfragen.

In der Diözese Linz herrscht über die Bestellung Scheuers Erleichterung. "Freilich begrüßen wir ihn", sagt Bert Brandstetter, Präsident der Katholischen Aktion. "Er hat den Geruch der Herde, wie sich Papst Franziskus das wünscht. Er ist ein Mann der Mitte, was für eine Führungsposition wichtig ist. Er ist intellektuell, ich hoffe, er ist nicht zu gescheit für uns. Wir sind eher bodenständig. Ich hoffe, dass er sich vom Schwung der Diözese anstecken lässt. Dort, wo unser Schwung fehlt, soll er uns brüderlich antreiben." Scheuer solle den Spielraum nutzen, der der Ortskirche und den Diözesen offenstehe und wozu der Papst auch ermutige.

Wehmut in Tirol

In Innsbruck werden Scheuer zum Abschied Rosen gestreut und kein Hehl daraus gemacht, dass man den 60-Jährigen gerne weiter in Innsbruck gehalten hätte: "Es hat uns getroffen, dass er geht. Aber wir sind auch dankbar dafür, dass wir den Bischof zwölf Jahre hatten", sagt Michael Gstaltmeyr, Sprecher der Diözese Innsbruck.

Für Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) verliert Tirol mit Scheuer einen Bischof, der "auch den Reformbedarf in der Kirche erkannt und angesprochen" habe. Platter, den mit dem scheidenden Bischof eine Bergfreundschaft verbindet, hofft indes auf eine rasche Entscheidung in Sachen Nachfolge.

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