Maria Santner: „Diese positive Einstellung, die ist einfach in mir drin“

Maria Santner: „Diese positive Einstellung, die ist einfach in mir drin“
Maria Santner (35) ist Unternehmerin und Tänzerin. Wie ihr Leben in der Öffentlichkeit aussieht und was sich im Alltag abseits von Dancing Stars tut.

Bei der letzten Dancing Stars-Staffel bewertete die Welserin Maria Santner die Leistungen der Promis auf dem Tanzparkett – immer mit Respekt und Wertschätzung. Und bekam dafür viel positive Resonanz. Mit ihrem Bruder Christoph und ihrer Schwägerin leitet sie die Tanzschule Santner in Wels.

KURIER: Was hat sich seit der letzten Staffel Dancing Stars getan?

Maria Santner: Privat hat sich einiges getan. Ich hab’ im Semi-Finale einen grandiosen Heiratsantrag bekommen. Beruflich ergeben sich aus so einer Position wie jener in der Jury viele Folgeprojekte. Tanzen gibt es für mich ja nicht nur bei Dancing Stars. Es ist mein Beruf, meine Leidenschaft und mein Leben.

Wie ist dieses Leben in der Öffentlichkeit? Werden Sie im Supermarkt erkannt?

Diese Position in der Jury von Dancing Stars ist etwas ganz Besonderes. Das habe ich hautnah gespürt, dass es die Zuseherinnen und Zuseher brennend interessiert, was ich anhabe, was ich sage, welche Paare ich favorisiere. Das freut mich natürlich sehr, wenn die Leute so mitfiebern. Bis zum Finale liegt die Entscheidung zu 50 Prozent bei der Jury und zu 50 Prozent beim Publikum. Ja, ich merke natürlich, dass mich die Leute auf der Straße anschauen und erkennen. Viele wollten auch Selfies mit mir. Die Leute identifizieren sich mit den Personen in der Jury, so ist es nur logisch und voll okay, dass ich Feedback und Resonanz bekomme. Bis zu einem gewissen Grad geht es ja um Polarisierung.

Da haben aber andere in der Jury wesentlich mehr polarisiert als Sie.

Kann sein! Nachdem ich so lange selbst bei Dancing Stars mitgetanzt habe und weiß, wie hart die Promis kämpfen, wollte ich jeden Freitag mit ganz viel Wertschätzung und Respekt auf meinem Sessel sitzen. Nicht jeder tut sich leicht, für viele ist es harte Arbeit. Jeder hat andere Voraussetzungen und steigt bei einem anderem Level ein. Das muss man bei der Kritik schon berücksichtigen.

Sind Sie tatsächlich so positiv und optimistisch wie im Fernsehen?

Ja, diesen Grundoptimismus habe ich wirklich, und ich weiß gar nicht, warum. Auch bei mir gibt es Phasen, beruflich oder privat, die mich an meine Grenzen bringen. Das erlebt jeder, aber diese positive Lebenseinstellung habe ich und die ist in mir drin.

Sie sind ja hauptberuflich Unternehmerin und Tänzerin: Wie ist die aktuelle Lage? Was sind die Erkenntnisse der vergangenen zwei Jahre?

Mein beruflicher Alltag ist hauptsächlich das Unterrichten. Mein Bruder und ich leiten die Tanzschule Santner gemeinsam und wir versuchen, ganz nah an den Kundinnen und Kunden dran zu sein. Wir wollen unser Wissen und unsere Erfahrung weitergeben. Das war aufgrund diverser Lockdowns nicht immer möglich. Das hat uns an gewisse Grenzen gebracht. Im Online-Unterricht hat uns die Pandemie-Zeit auf ein komplett anderes Level gebracht. Wir haben mittlerweile einen Online-Tanzkurs mit 1.000 Videos auf die Beine gestellt.

Wie ist die Resonanz auf die Online-Kurse?

Sie ist gut, aber Tanzen ist etwas Gesellschaftliches. Die Leute wollen das Feeling und die Location spüren. Sie wollen ein Getränk an der Bar trinken. Der Online-Unterricht wird nie das Tanzen in der Tanzschule ersetzen, aber er ist ein Ersatz, wenn es anders nicht möglich ist. Auch einen Debütantenkurs kann man nicht online abhalten. Da geht es darum, dass sich die Jugendlichen spüren, dass Partystimmung ist und man nachher noch den Abend mit den Freunden verbringt.

Wie sieht denn Ihr Alltag aus?

Seitdem unsere Antonia auf der Welt ist, ist nichts mehr wie vorher. Mein Leben hat eine komplette Wende genommen und ist auf den Kopf gestellt worden. Seitdem brauche ich viel mehr Planung und Struktur, damit alles funktioniert. Ich möchte als Mama ein gutes Gefühl haben, wenn ich nicht daheim bin. In unserer Familienstruktur habe ich auch als Frau die Möglichkeit, mich beruflich weiterzuentwickeln. Ohne Großeltern würde das nicht funktionieren. Privat ist meine Leidenschaft unsere Antonia, ich gehe große Runden mit ihr spazieren. Es sind die banalen Kleinigkeiten, in denen ich das Leben genießen kann.

Welche Werte möchten Sie und Marco Angelini Ihrer Tochter mitgeben?

Marco und ich sind extreme Familienmenschen. In den ersten Jahren wollen wir Antonia ein gutes Fundament aus Geborgenheit, Liebe und Rückhalt mitgeben. Sie soll wissen, dass Mama und Papa sie über alles lieben. Sie soll lernen, dass jeder sein darf, wie er ist, dass es ganz viele Möglichkeiten gibt, wie man ein Leben führen kann. Und das nicht das eine richtig und das andere falsch ist. Über den eigenen Tellerrand schauen, ein offenes Weltbild haben – das ist uns auch wichtig.

Hatten Sie Mentorinnen? Wie wichtig sind Frauennetzwerke?

Netzwerke unter Frauen sind extrem wichtig, nur oft noch zu wenig vorhanden. Leider ist es nicht selbstverständlich, dass Frauen einander stärken, in der Öffentlichkeit positiv erwähnen, ich bin da aber ein großer Fan davon. Gerade beruflich schätze ich Frauen, die mich stärken und mir ehrliches Feedback geben.

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