„Die Schulterklopfer sind alle weg“

„Die Schulterklopfer sind alle weg“
Der Ex-Teamgoalie hat zwei Knie-Operationen gut überstanden und arbeitet in Pasching hart an seinem Comeback.

Jürgen Macho arbeitet intensiv an seinem Comeback. „Neun von zehn Torhütern hätten schon aufgegeben. Ich nicht. Mein Wille hat mich schon immer ausgezeichnet", sagt Österreichs ehemaliger Teamgoalie, der 2008 bei der Nationalmannschaft noch zwischen den Pfosten  gestanden ist.

Macho, der in Wien lebt,  fährt derzeit mehrmals pro Woche nach Pasching, wo er mit Andreas Nussbaumer, dem Tormann-Coach der Red-Bull-Filiale, individuelle Trainingseinheiten absolviert. „Ich vertraue nur wenigen Leuten,  der Andi gehört dazu. In Pasching habe ich die nötige Ruhe, da stört mich keiner", verrät der 35-jährige Keeper im Gespräch mit dem KURIER.

Zwei Operationen am rechten Knie hat Macho hinter sich. Die Patellarsehne war gerissen. Danach musste er zwölf Wochen lang eine Schiene tragen. „Der Muskelschwund war enorm, der Leidensweg extrem. Dazu kommt, dass sich viele Menschen von mir abgewendet haben. Die gesamten Schulterklopfer waren plötzlich weg.“ Momentan fühle  sich Macho gut. „Ich bin topfit.“ Aber erst ein Besuch im November bei Vertrauensarzt Ulrich Boenisch in der Augsburger Hessingpark-Clinic wird zeigen, ob der Torhüter seine Karriere tatsächlich fortsetzen kann.

Profigeschäft

„Die Schulterklopfer sind alle weg“

„Ich hoffe natürlich, dass ich von ihm die Freigabe fürs Mannschaftstraining erhalte." Sollte das der Fall sein, steht einer Rückkehr  ins Profigeschäft nichts mehr im Weg. Dann muss sich der gebürtige Wiener nur noch einen neuen Verein suchen. Machos letzter Arbeitgeber Panionios Athen hat den Vertrag mit ihm gekündigt, nachdem er sich verletzt hatte. „Für mich war das echt schlimm. Ich hab` kein Geld mehr vom Klub bekommen, musste aber die Operationen und die ganze Rehabilitation in Augsburg zahlen", sagt Macho.

Momentan läuft noch ein Prozess, den der Goalie gegen die Griechen führt. „Ich habe mir den A... für Panionios aufgerissen. Das, was mir zusteht, werde ich erhalten", ist er optimistisch. Er habe nach seiner langen Verletzungspause „Riesenhunger auf den Fußball".

Beweisen müsse er aber niemandem etwas. „Immerhin habe ich in der englischen Premier League, der deutschen Bundesliga und im Nationalteam gespielt." Seinen Nachfolger in der ÖFB-Elf, Robert Almer, schätzt er als „angenehmen Kollegen", dem allerdings die Spielpraxis im Verein fehle.  „Ich finde es gut, dass Teamchef Koller an ihm festhält. Auf längere Sicht gesehen kann das aber nicht funktionieren."

Ried-Keeper Thomas Gebauer, der vor Kurzem eingebürgert worden ist, sei  kein Thema für den ÖFB. Macho: „Wir haben einige gute Talente in Österreich – die sollten wir fördern und behutsam aufbauen."

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