Die Kunst, nichts zu tun

Seppy schaut in den Himmel
Es war ganz schön viel los in diesem Sommer. Manche Kinder verbringen ihre letzten Ferientage in einem Kletterpark oder sie besuchen vielleicht sogar einen Yoga-Kurs. Und was mache ich gerade? Nichts. Absolut nichts.
Ohne schlechtes Gewissen
Ich habe auch den Sommer über nicht viel gemacht. Wenn ich so überlege, dann ist mir das doch ein bisserl peinlich. Omama meint jedoch, dass ich kein schlechtes Gewissen zu haben brauche, denn es ist wichtig, ab und zu nichts zu tun. Nichtstun ist Kurzurlaub für das Gehirn, sagt sie, es hilft dabei, den Kopf zu leeren und Platz für neue Ideen zu schaffen.
Die Gedanken neu ordnen
Denn gerade dann, wenn wir nichts tun, können wir mit unseren Gedanken allein sein, können sie neu ordnen und uns selber besser kennenlernen. So können wir auch die Welt um uns herum und so manches im Leben besser verstehen. Es kann sogar sein, dass wir plötzlich die Lösung für ein Problem finden, das wir schon länger mit uns herumtragen.
Einfach in den Himmel schauen
Also muss ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich einfach nur in den Himmel schaue. Na ja, vielleicht fällt mir dann ja ein, wie ich auf unserer Puppenbühne einen fließenden Bach darstellen kann, ohne dass jemand nass wird. Denn so ein Gewässer brauchen wir für unser neues Stück im Herbst. Ich könnte zwar Omama fragen, aber ich werde sie nicht stören, denn sie tut nämlich auch gerade nichts. Ich wüsste gerne, woran sie denkt, denn sie lächelt verschmitzt.
Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters
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