Die Formel für den gesunden Schlaf
Der griechische Arzt Hippokrates bringt es auf den Punkt: „Beide, der Schlaf und das Wachen, sind, wenn sie das Maß überschreiten, übel.“ Der Tag hat 24 Stunden und davon sollten wir mindesten 8 Stunden schlafen, so die Theorie.
Schlafbedürfnis ist verschieden
Wie viel Schlaf ein Mensch braucht, sei individuell verschieden und genetisch festgelegt, sagt der Neurologe und Schlafmediziner Peter Young. „Die einen brauchten fünf, andere zehn Stunden. Dieser Bedarf verändert sich im Alter nicht zwangsläufig.“ Viele von Ihnen schlafen nur sechs oder sogar nur vier Stunden und von diesen Stunden wachen einige (zum Teil regelmäßig) zu bestimmten Uhrzeiten auf.
Ungleichgewicht
Warum ist das so? Vor dem Zubettgehen noch einen Actionfilm anschauen, Probleme oder Sorgen mit in den Schlaf nehmen oder noch in den sozialen Medien unterwegs sein können Gründe sein, warum wir nachts wach werden. Bei Schlafproblemen aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin liegt ein Ungleichgewicht zwischen Yin und Yang vor. Yin symbolisiert u. a. die Nacht, die Ruhe. Das Yang repräsentiert den Tag, verbunden mit vielen Aktivitäten. Wenn wir tagsüber beispielsweise viel Stress, Ärger oder andere seelische Probleme hatten (Yang) und das mit in den Schlaf nehmen (Yin), wird die nächtliche Yin-Energie durch die nicht verarbeitete Yang-Energie gestört, was automatisch Schlafprobleme nach sich zieht.
Gedankenstopp
In meinen Seminaren bekomme ich oft die Frage gestellt, was ich bei Schlafstörungen machen kann und ich empfehle dann, einen Gedankenstopp vor dem Schlafen gehen einzuführen. Dieser gelingt, wenn Sie sich vorher regelmäßig einen Satz zu sich selbst sagen, der vor allem die sorgenvollen und grübelnden Gedanken des Tages für diesen Tag beenden. Der Satz kann lauten: „Meinen heutigen Tag schließe ich JETZT ab und freue mich auf einen tiefen und schönen Schlaf.“ Schicken Sie mir doch Ihre Erfahrungen an info@awaicheung.de, ob Ihnen der Gedankenstopp geholfen hat.
Yin und Yang harmonisieren
Meine heutige Qi Fit Übung ist das Harmonisieren von Yin & Yang: Sie stehen schulterbreit, die Arme werden mit dem Einatmen vorwärts angehoben, wobei die Handinnenflächen in Richtung Herz zeigen. Die Finger sind voneinander getrennt, leicht geöffnet und zeigen aufeinander. Der Blick ist konzentriert und nach vorn gerichtet. Kreisen Sie mit dem nächsten Einatmen die Arme langsam um das Herz (entgegen dem Uhrzeigersinn). Wiederholen Sie diese Bewegung achtmal. Der Blick bleibt nach vorn gerichtet. Die Gedanken richten sich dabei auf das Herz. Nach dem achten Mal kommen Sie wieder in die Ruheposition und legen dabei die Arme seitlich an den Oberschenkelaußenseiten ab. Wirkung: Die Zentrierung stellt das Gleichgewicht von Yin und Yang her und fördert die Harmonisierung des Körpers.
Awai Cheung ist Qigong-Lehrer, Dozent und Buchautor und lebt in Berlin und Grieskirchen
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