Deutliche Absage für Pühringers Energie-Pläne aus Linz

Im Stromvertrieb arbeiten Energie AG und Linz AG bereits zusammen.
"Fusion von Energie AG und Linz Strom würde der Linz AG schaden", meint Bürgermeister Luger.

Nach der Einigung auf eine gemeinsame Universitätsklinik kann sich Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) weitere Kooperationen zwischen Land Oberösterreich und der Stadt Linz vorstellen. Im Energiebereich regt er eine Verschmelzung zwischen der Energie AG (zu 52,6 Prozent im Landesbesitz) und der Linz Strom, der Energiesparte Linz AG (100 Prozent Stadt Linz), an. "Das muss kommen, bis hin zu einer kompletten Energie-Fusion in Oberösterreich. Der Weltmarkt und die Kunden werden uns dazu zwingen", sagte Pühringer den OÖN.

Als Eigentümervertreter der Linz AG reagiert Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ablehnend auf den Vorstoß des Landeshauptmanns: "Energie AG und Linz Strom arbeiten über die Enamo bereits im Vertrieb zusammen. In der Produktion würde eine Fusion nichts ändern. Beide Unternehmen haben Kraftwerke, die nicht in Betrieb sind." Die Linz AG mit ihren verschiedenen Geschäftsfeldern – von Strom und Fernwärme über Abfallentsorgung bis hin zu den städtischen Bädern – sei nicht mit der Energie AG vergleichbar. Aus Sicht des Gesamtkonzerns bringe eine Verschmelzung da sogar Nachteile: "Derzeit ist es so, dass wir mit dem Gewinn aus dem Stromgeschäft andere Konzernbereiche wie den öffentlichen Verkehr querfinanzieren. Das würde nach einer Fusion nicht mehr gehen und es würden auch zusätzliche Steuern anfallen."

Energie AG wäre dafür

Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner hat ein offenes Ohr für Pühringers Vorschläge. "Grundsätzlich begrüßen wir die Idee der Fusion. Aber das Ganze dürfte nicht nur pro forma sein, sondern müsste echte Synergien bringen", lässt Windtner ausrichten. Als Musterbeispiel für Synergien führt er die Versorgerfusion in Salzburg an. Dort schlossen sich Stadt und Land vor 14 Jahren zur Salzburg AG zusammen. Aber auch die Integration der OÖ. Ferngas in die Energie AG könnte als Vorbild dienen. Die Linz AG wiederum kommentierte die Offensive des Landeshauptmanns mit Schweigen. "Wir halten uns aus dieser rein politischen Willensbekundung heraus. Pühringer hat sich nicht mit uns in Verbindung gesetzt und es wurde auch nichts abgesprochen", heißt es aus dem Unternehmen.

Kommentare