Der leise Auftritt des „Hasspredigers“ in Linz

Ex-Boxer Vogel wird vom Verfassungsschutz genau beobachtet.
Pierre Vogel hielt eine Rede vor 150 Anhängern, der Verfassungsschutz schritt nicht ein.
Der leise Auftritt des „Hasspredigers“ in Linz

Wo Pierre Vogel auftritt, schlägt der heimische Verfassungsschutz normalerweise sofort Alarm: Der deutsche Ex-Boxer, der sich seit seinem Übertritt zum Islam Abu Hamza nennt, gilt als Fundamentalist.

Ohne Zwischenfälle verlief allerdings sein Auftritt am Samstagabend im moslemischen Kulturverein „Al-Rahman“ in Linz. Vogel hielt vor etwa 150 Anhängern einen eineinhalbstündigen Vortrag und schlug dabei überraschend leise Töne an. „Wir wissen, dass er ein radikaler Islamist ist, konnten ihm aber bei seinem Besuch in Linz strafrechtlich nichts nachweisen“, sagt Michael Tischlinger, Chef des oberösterreichischen Verfassungsschutzes. Vogel fuhr nach seinem Auftritt in dem Lokal in der Kellergasse direkt zu Freunden und verbrachte den Sonntag noch in Linz. „Er fliegt erst heute Montag zurück nach Deutschland“, sagt Shaban Ebed, Obmann des Kulturvereins „Al-Rahman“.

Im Vorfeld seiner Rede in Linz hatte Vogel auf der Homepage dawa-news.net groß angekündigt, dass sich am Samstagabend ein anwesender Christ zum Islam bekehren lassen wolle. Daraus wurde aber nichts. „Stimmt, die Sache hat nicht stattgefunden“, bestätigt Vereinsobmann Ebed. Vogel wehrt sich auf der Homepage auch gegen die Vorwürfe der österreichischen Medien, die ihn mit Extremismus und Radikalismus in Verbindung bringen. „Ich bin einer der wenigen muslimischen Prediger in Deutschland, die explizit gegen Terror, Ehrenmord, Gewalt, Verstümmelung von Frauen auftreten“, gibt sich Vogel ganz zahm.

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