Der Hund und das Donnerwetter

Seppy findet Ferdi in der Speisekammer
Seit Wochen scheint die Sonne, und nur ab und zu gibt’s ein Gewitter. Die Pflanzen freuen sich dann über ein wenig Regen und wir freuen uns auf den Blitz- und Donner-Kuchen, eine Spezialität unserer Omama. Von Christa Koinig.

Den gibt’s nämlich immer nach einem Gewitter. Darum freuen wir uns insgeheim, wenn wir dunkle Wolken am Himmel entdecken. Unserem Hund Ferdi geht es aber gar nicht gut dabei. Er ist zwar sonst ein recht mutiger Kerl, aber schon beim leisesten Grollen sucht er das Weite, genauer gesagt, einen Platz unter dem Tisch oder hinter dem Sofa. 

Wo ist Ferdi?

Aber sobald das Donnerwetter vorüber ist, ist er wieder der mutigste Hund weit und breit. Kürzlich war er beim ersten Blitzen wieder einmal verschwunden. Doch als es aufgehört hatte zu gewittern, kam er nicht angetanzt wie sonst. 

Wir haben ihn natürlich überall gesucht. Er wird sich doch nicht vor lauter Angst verlaufen haben und nicht mehr heimfinden? Wir hatten alle Nachbarn gefragt, aber niemand hatte Ferdi gesehen. Ob er wohl je wieder kommen wird?

Leises Jaulen

Gerade als wir eine Vermisstenanzeige aufgeben wollten, hörten wir ein leises Jaulen. Es klang recht jämmerlich und war unverkennbar das Jaulen unseres Ferdi. Sofort gingen wir diesem Gejammer nach, wir haben ihn gefunden. Ferdi hatte sich einer Speisekammer versteckt. 

Ganz jämmerlich hatte er sich in die letzte Ecke gekauert und sein Blick ließ vermuten, dass er das allerschlechteste Gewissen hatte, das ein Hund nur haben kann. Dann haben wir es gesehen: Ferdi hatte sich nicht nur in der Speisekammer vor dem Gewitter in Sicherheit gebracht, sondern unseren geliebten Blitz-und-Donner-Kuchen ratzeputz aufschnabuliert.

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters

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