Der elektronische G’scheitl

Seppy und der Kasperl suchen in den Tiefen des Brunnens
Kürzlich war ich wieder einmal ziemlich neugierig. Ich habe ganz heimlich diese berühmte künstliche Computer-Intelligenz gefragt, wer Seppy ist. Von Christa Koinig.

Ich war ganz sicher, etwas Großartiges zu lesen, doch als Antwort kam das: „Bis zu meinem Wissensstichtag im September 2021 gibt es keine allgemein bekannte Figur oder Person namens „Seppy“. Es ist möglich, dass es sich um eine relativ neue, regionale oder weniger bekannte Person handelt, die nach meinem Wissensstichtag aufgetreten ist.“

Wie bitte? Also, so viel weiß dieser elektronische G’scheitl dann auch wieder nicht. Mich gibt’s nämlich schon viel, viel länger als ihn, oder sie, oder es, was auch immer dieses Ding ist. Ich bin auch keine Person, ich bin eine Puppe, und ich spiele in einem echten Puppentheater. Gerade proben wir für unser neuestes Stück „Kasperl und der Piratenschatz“. Da geht’s um einen geheimnisvollen Brunnen, in dem ein Schatz versteckt sein soll. Wir sind aber erst mitten in den Proben, also wissen wir noch nicht, ob wir wirklich eine Piratenbeute finden werden oder doch etwas ganz anderes.

Ich gebe es zu, wir sind alle schon recht neugierig, denn wir können uns echt nicht vorstellen, was uns in diesem tiefen Brunnen erwartet. Omama meint, es ist sowieso wichtig, immer neugierig und wissbegierig zu bleiben. Es hilft dabei, spannende Dinge zu entdecken und neue Ideen zu finden. Außerdem macht Neugier innerlich stark und hilft wahrscheinlich sogar, sich besser mit anderen zu verstehen. Und dazu sagt sie dann gern: „Man lernt nie aus.“ Also wenn ich das nächste Mal etwas wissen will, frage ich ganz einfach die Omama. Die weiß sicher mehr als alle Computer zusammen.

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters

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