„Das erinnert ans Krisenjahr 2008“
Die Arbeitslosigkeit in Oberösterreich steigt rasant an. Vor allem in Linz und Steyr – Regionen, in denen es es viel Industrie gibt – ist die Entwicklung dramatisch.
Gerstorfer: „Die Auftragslage ist nicht mehr gut, die Firmen bauen Mitarbeiter ab. Das erinnert stark an das Krisenjahr 2008.“ Im Vergleich zum Vorjahr lag die Arbeitslosigkeit in Oberösterreich im November (die Dezember-Zahlen werden erst veröffentlicht) um 11,2 Prozent höher. In keinem anderen Bundesland fiel der Anstieg so kräftig aus. Extrem betroffen ist Linz. Die Zahl der Jobsuchenden stieg hier um 21 Prozent an. Das entspricht 1007 Personen.
Stadteigene Firmen
Es wird aber nicht nur in der Industrie gespart. Finanzstadtrat Johann Mayr von der SPÖ will in den kommenden Jahren in den stadteigenen Unternehmen 45 bis 50 Stellen wegrationalisieren. Betroffen sollen etwa das Ars Electronica Center oder die LIVA (Brucknerhaus, Posthof, Stadion) sein. „Ich erhoffe mir dadurch Mehreinnahmen von rund 2,5 Millionen Euro“, sagt Mayr. In Steyr wuchs die Zahl der Arbeitslosen um 19 Prozent an. „Das wird weiter nach oben gehen. Allein, weil im Dezember die ganzen Bauarbeiter dazukommen werden“, erklärt Hubert Heindl, der Chef des AMS in Steyr. Bedenklich: Im Gußwerk SLR gebe es bereits Kurzarbeit – genauso wie bei der Gebäudereinigung Geck und der Firma Metall Clean, die eng mit SLR zusammenarbeiten.
Kernbeschäftigte
Laut Sozialministerium müssen in der Industrie nach den Leiharbeitern ab sofort auch die Kernbeschäftigten um ihre Jobs zittern. Trotz des Anstiegs um zehn Prozent von vier auf 4,4 Prozent steht Oberösterreich relativ gut dar. Es ist im ösgterreichweiten Vergleich das Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit.
Kommentare