Cobra setzt bewaffneten Mann außer Gefecht

Cobra setzt bewaffneten Mann außer Gefecht
34-Jähriger erlitt Oberschenkel- und Armdurchschuss. Er hatte Ex-Freundin mit Pistole bedroht.

Dramatische Szenen spielten sich in der Nacht zum Sonntag in einem Mehrparteienhaus in Vorchdorf ab. Ein wegen Gewaltdelikten amtsbekannter Türke hielt sich in seiner Wohnung verschanzt. Die Staatsanwaltschaft Wels hatte den Familienvater zur Festnahme ausgeschrieben, weil er seine Ex-Freundin mit einer Waffe bedroht haben soll.

Die 37-jährige Welserin hatte sich kurz vor Mitternacht mit dem drei Jahre jüngeren Arbeiter vor dem Mehrparteienhaus getroffen. Sie wollte Geld zurück, das sie ihm für den Kauf eines Autos geliehen hatte. Diese Forderung ließ Mezahr Y. ausrasten.

„Der Verdächtige soll eine Pistole gezogen und zwei Mal in die Luft geschossen haben“, erzählt Adolf Wöss, Sprecher der Landespolizeidirektion OÖ. Die Ex-Freundin – eine Österreicherin mit Migrationshintergrund – sei daraufhin in ihr Auto geflüchtet und weggefahren. „Im Rückspiegel hat sie noch zwei Mal Mündungsfeuer aufblitzen sehen“, sagt Wöss. Die 37-Jährige fuhr nach Wels und erstattete Anzeige. Den Beamten zeigte sie dabei ein Handyfoto, auf dem Y. mit einem halbautomatischen Schnellfeuergewehr zu sehen war. „Sie hat erklärt, dass es sich dabei um eine hundertprozentig echte Waffe handelt.“

Cobra setzt bewaffneten Mann außer Gefecht
Cobraeinsatz, Einsatz Cobra in Wohnhaus Mautstraße, angeschossener Attentäter Mezahr Yakishan, Nachbarn Adnan und Ferad Tekel (17), Vorchdorf, OÖ
Da gegen den Verdächtigen seit 2007 ein Waffenverbot bestand, wurde die Cobra eingeschaltet. Obwohl sich die Polizisten klar deklarierten, verweigerte er ihnen den Zutritt zur Wohnung. Sie öffneten gewaltsam die Tür. Wöss: „Er hat in einer Nische auf sie gewartet und sofort das Feuer eröffnet, die Kollegen haben zwei Mal zurückgeschossen und ihn am Oberschenkel und am Oberarm erwischt.“ Y. erlitt einen Steck- und Durchschuss, er wurde im AKH Linz operiert und befindet sich in stabilem Zustand. In der Wohnung hatten sich auch seine Ehefrau und die achtjährige Tochter aufgehalten, sie blieben unverletzt. Bei einer Überprüfung der Waffe stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine täuschend echt aussehende Schreckschusspistole handelte. Wöss: „Das halbautomatische Gewehr wurde nicht gefunden.“

Die Nachbarn Ferad und Adnan T. sind entsetzt: „Wir haben Lärm gehört. Wir hätten Mezahr das nicht zugetraut, er war ein ruhiger Typ.“

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