Chaos de luxe im Corona-Familienalltag
Ich gestehe: Homeoffice + zwei schulpflichtige Kinder + ein Kindergartenkind + Haushalt = Chaos de luxe. Konkret sieht das bei uns z. B. so aus: Ich führe ein Telefoninterview, ein Kind steht neben mir, hört aufmerksam zu, das andere rüttelt an meinem Stuhl, das dritte schreit laut nach Essen. Zwei beginnen zu streiten, das dritte hat den Hunger vergessen, muss aber jetzt auf die Toilette. Ich versuche, bei meinem Gesprächspartner einen halbwegs seriösen Eindruck zu hinterlassen. Nach dem Auflegen habe ich einen Adrenalinspiegel wie nach einem Bungee-Jump.
Mein Mann und ich wechseln einander ab mit Telefonaten, Videokonferenzen, Arbeitszeiten. Daneben wollen aber zwei Volksschülerinnen beim Erarbeiten des neuen Lehrstoffes unterstützt werden – immer von dem, der gerade abkömmlich ist. Und das Haus soll auch nicht komplett zur Messi-Bude verkommen. Wie Alleinerziehende das schaffen, ist uns ein Rätsel. Wir pfeifen beizeiten aus dem letzten Loch. Zum Glück gibt es dazwischen immer wieder schöne Momente und viel zu lachen. Sonst wär’s echt ein Trauerspiel.
claudia.proell@kurier.at
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