Cashew-Nüsse gegen Harnwegsinfekt

Autorin Silke Kranz ist Sport- und Ernährungsmedizinerin und Ärztin für Allgemeinmedizin in Bad Zell
Man kann sich nicht nur die Atemwege, sondern auch die Nieren und die Harnwege „verkühlen“. Von Silke Kranz.

Jetzt in der kalten und regnerischen Jahreszeit suchen mich meine kleinen und großen PatientInnen nicht nur wegen Verkühlungen auf, sondern auch wegen Harnwegsinfekten, denn man kann sich nicht nur die Atemwege, sondern auch die Nieren und die ableitenden Harnwege „verkühlen“. Finden sich im Harn Bakterien oder ihre Abbauprodukte, kommt man häufig um ein Antibiotikum nicht herum.

Natürliche Alternativen

Bei leichteren Entzündungen gibt es jedoch Gott sei Dank auch natürliche Alternativen. Allen voran den sogenannten Blasentee, der sich in seiner offiziellen Form, der „Species anticystiticae PH“ aus Birkenblättern, Süßholzwurzel und Bärentraubenblättern zusammensetzt. Je nach Zubereitung können auch noch andere Kräuter und Pflanzen wie zum Beispiel Brennnesselblätter beigemischt werden. Die Funktion des Blasentees setzt sich im Wesentlichen aus zwei Teilen zusammen: Zum Einen wirkt er harntreibend, das heißt, die Harnbildung in den Nieren wird gefördert und diese sowie die Harnwege damit richtiggehend durchgespült. Dadurch können Substanzen, die dort nicht hingehören, „ausgeschwemmt“ werden. Die Inhaltsstoffe führen weiters zu einer natürlichen Desinfektion und können somit Keime bekämpfen.

Übersäuerung?

Zum Vorbeugen und zur Behandlung von Harnwegsinfekten ist es wichtig, dass der pH-Wert des Urins im sauren Bereich liegt. Wir sprechen zwar immer von der Übersäuerung, die unseren Körper krank macht. Für den Harn und im Übrigen auch für den Stuhl gilt das allerdings nicht. Abhängig von den Mahlzeiten sollte der pH-Wert des Urins zwischen 5 und 7 liegen und jener des Stuhls zwischen 5,8 und 6,5. Warum? Ebenso wie zum Beispiel unsere Organe und Gelenke fühlen sich Bakterien und andere Keime im sauren Milieu nicht wohl und können sich dort nicht vermehren. Achten wir also darauf, den Harn sauer zu halten, wird automatisch eine Schutzbarriere aufgebaut.

Schutzfunktion unterstützen

Wie können wir diese Schutzfunktion aktiv unterstützen? Besonders gut zum „Ansäuern“ funktioniert die Aminosäure Methionin. Diese können Sie im Akutfall oder auch, wenn Sie unter wiederkehrenden Harnwegsinfekten leiden, als Nahrungsergänzungsmittel kaufen. In natürlichen Lebensmitteln findet sich Methionin vor allem in Fisch, Getreide, Nüssen und grünem Gemüse wie Brokkoli, Kohl und Spinat. Immer häufiger werden auch Preiselbeeren und seine nahen Verwandten, die Cranberries, zur Behandlung von leichten Harnwegsinfekten eingesetzt. Diese enthalten den Radikalfänger Anthozyan, der das Einnisten von Bakterien in der Schleimhaut erschwert.

Für das Nikolaussackerl

Deshalb mein Vorschlag für das heurige Nikolaussackerl: Es gibt diese wunderbaren fertigen Mischungen von Cranberries und Cashew-Nüssen. Packen Sie doch einfach einen Schoko-Krampus weniger und dafür eine Nuss-Beerenmischung hinein!

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