Burschen für Bauhof, Mädchen für Hort: Kritik an Stellenanzeige

Wirbel um Praktikanteninserat in Asten (Symbolbild)
Neos-Landessprecherin sieht "Ungeist der frauenlosen Landesregierung" und eine "Frauen-zurück-an-den-Herd-Politik".

Auch im Sommer 2016 bietet die Gemeinde Asten, Bezirk Linz-Land, Stellen für Ferialpraktikanten an. In der aktuellen Gemeindezeitung wurden die Einstellungskriterien veröffentlicht, bei denen Neos-Landessprecherin Judith Raab den "Ungeist der frauenlosen Landesregierung" und eine "Frauen-zurück-an-den-Herd-Politik" durchschlagen sieht. Schließlich sei vermerkt, dass "männliche Bewerber ausschließlich im Bauhof als Helfer" und "weibliche Bewerberinnen" in Kinderbetreuungseinrichtungen wie Hort oder Krabbelstube und in der Verwaltung beschäftigt werden (Inserat siehe unten).

Raab erkennt darin einen "klaren Rechtsbruch im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes" und "chauvinistisches Denken", dass in Oberösterreich keinen Platz haben würde, wenn es genug Frauen in verantwortungsvollen politischen Positionen gäbe. Auch der Astener Neos-Gemeinderat Thomas Madler geht mit Bürgermeister Karl Kollingbaum (SPÖ) hart ins Gericht: "Er und seine Parteigänger tragen offensichtlich noch ein gesellschaftliches Weltbild in sich, das eigentlich schon seit Jahrzehnten nur noch im Museum aufzufinden sein sollte."

Keine Diskriminierung

Kollingbaum weist die Kritik zurück: Von Diskriminierung könne keine Rede sein. In der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass Burschen eben in den Bauhof und Mädchen in die Kinderbetreuung oder ins Bürgerservice wollten. "Wenn eine junge Frau unbedingt in den Ferien im Bauhof arbeiten möchte, sind wir natürlich gesprächsbereit. Aber das war noch nie der Fall." Die Ausschreibung werde nicht zuletzt aus Termingründen nicht mehr geändert.

Im Astener Kindergarten, betont der Bürgermeister, gebe es übrigens einen männlichen Betreuer und im Bauhof eine weibliche Mitarbeiterin.

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