Bürgermeister lässt bissigen Pitbull-Mischling einschläfern

Staffordshire-Bullterrier (Symbolbild) biss zu
Nach Attacke auf 12-Jährigen gesteht Hundebesitzer: "Das Tier hat zwei Gesichter." "Tyson" hatte schon einmal zugebissen.

Nach der dramatischen Bissattacke auf einen 12-jährigen Buben in Oberösterreich wird der Pitbull-Mischling, der das Kind schwer verletzt hat, eingeschläfert. Per Bescheid hat der zuständige Bürgermeister den 21-jährigen Hundebesitzer dazu aufgefordert. Dieser soll sich einsichtig zeigen.

Wie berichtet wurde das Kind Mittwochnachmittag bei einem Spaziergang in der Gemeinde Ottensheim bei Linz von dem eineinhalbjährigen Pitbull-Rüden verfolgt und dann heftig attackiert. Der Bub befindet sich im Linzer Med. Campus III auf der Intensivstation, soll aber stabil und nicht in Lebensgefahr sein.

„Ich habe den Hundebesitzer am Donnerstag auf das Gemeindeamt vorgeladen und dann den Entschluss gefasst, die Einschläferung des Tieres zu veranlassen“, sagt der Bürgermeister von Feldkirchen an der Donau im Bezirk Urfahr-Land, Franz Allerstorfer. Weil der Hundehalter in seiner Gemeinde wohnhaft ist, muss er nach dem oö. Tierhaltegesetz  auch die entsprechenden Maßnahmen nach dem tragischen Ereignis setzen.

Zwei Mal gebissen

In dem Gespräch habe ihm der junge Mann auch berichtet, dass das Jungtier schon einmal zugebissen hat, berichtet der Ortschef. „Ich habe das nicht gewusst, weil es nicht angezeigt worden war. Die Betroffenen haben mir den Vorfall aber bestätigt“, so Allerstorfer. Dadurch sehe er jetzt gar keine andere Möglichkeit, als den Hund, der angeblich auf den Namen „Tyson“ hört, auf schmerzlose Art aus dem Verkehr zu ziehen. In dem Gespräch mit dem 21-Jährigen hätten sich für ihn etliche gesetzliche Missstände im Zusammenhang mit der Haltung von als gefährlich eingestuften Listenhunden gezeigt, berichtet Allerstorfer.

Bürgermeister lässt bissigen Pitbull-Mischling einschläfern

Bürgermeister Franz Allerstorfer

„Das Tier ist erst vor kurzer Zeit an den jungen Mann, der dafür keine gesonderte Ausbildung braucht, weitergegeben worden“, kritisiert der Bürgermeister. Welche Ausbildung und Schulung der Rüde selbst hat, sei nirgends dokumentiert, daher wisse er das nicht. Der 21-Jährige habe zwar ordnungsgemäß den Hundeführerschein erworben und das Tier auch gesetzeskonform in der Gemeinde gemeldet, doch „das ist mir eindeutig zu wenig. Da muss es doch strengere gesetzliche Vorschriften geben. Es geht doch um den Schutz unserer Bürger“, sagt Allerstorfer.

Allerstorfer selbst sei Hundefreund und schätze die Tiere als treue und liebevolle Begleiter, versichert der Gemeindechef. Doch das Führen von Listenhunden müsse auch in OÖ, so wie in etlichen anderen Bundesländern auch, gesetzlich strenger gehandhabt werden. Ein generelles Verbot für das Halten von Kampfhunden lehnt Allerstorfer aber ab.

Hund hat zwei Gesichter
Laut Bürgermeister zeigte der betroffene Hundebesitzer Einsicht für die nun getroffene drastische Maßnahme der Einschläferung. Zumal der junge Feldkirchner gestand:„Mein Hund hat zwei Gesichter.“ Daheim habe er auch etliche Katzen, mit denen sich der Hund bestens verstehene und denen er auch noch nie etwas getan habe. Doch nun hat sein Tier bereits zwei Mal zugebissen.

Der Pitbull-Mischling ist jetzt nach dem Vorfall auch nicht mehr beim Besitzer, sondern wurde in einem Tierheim untergebracht. Wegen der schweren Bissverletzungen des Kindes wurde eine Tollwutuntersuchung angeordnet. Dazu wird dem Tier Blut genommen. In zehn Tagen muss eine weitere Untersuchung gemacht werden, ob das Tier infiziert ist oder nicht. Mindestens solange muss der Hund am Leben bleiben.

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