Brandanschläge auf Roma-Zelte in Linz
Unbekannte haben am vergangenen Sonntag und Dienstag Brandanschläge auf Roma-Zelte in Linz verübt. Die Landespolizeidirektion Oberösterreich bestätigte mit einer Presseaussendung am Freitag einen entsprechenden Medienbericht.
Ein vorbeifahrende Linzer entdeckte demnach am Sonntag gegen 12.30 Uhr Rauch aus einem bewaldeten Grundstück neben der Mühlkreisautobahn (A7) im Bereich der Abfahrt voestalpine. Er rief die Feuerwehr. Mehrere Zelte von reisenden rumänischen Staatsbürgern, die sich auf dem ungenutzten Gelände im Linzer Industriegebiet niedergelassen hatten, brannten nieder und alle darin befindlichen Habseligkeiten wurden vernichtet. Am Dienstag gegen 16.30 Uhr entdeckte ein Bahnbediensteter einen weiteren Brand eines Zeltlagers, etwa hundert Meter vom ersten entfernt. Zu beiden Zeitpunkten befand sich niemand in den Behausungen.
Die Feuerwehr löschte die Brände rasch. Gefährdet wurde niemand. Die Schadenshöhe ist unbekannt, dürfte aber niedrig sein. Die Ermittlungen der Polizei ergaben den Verdacht der Brandstiftung. An insgesamt sieben Stellen wurde Feuer gelegt. Etwa zehn Zelte brannten ab. Das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Linz ermittle in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Verfassungsschutz in alle Richtungen, hieß es in der Presseaussendung.
Linzer Bürgermeister fordert Sofort-Information
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hat die ermittelnden Verfassungsschützer des Innenministeriums aufgefordert, in Zukunft umgehend zu informieren. "Die Anschläge wurden letzten Sonntag durchgeführt, die Information erhielt ich durch Medienberichte fünf Tage später", kritisierte er in einer Presseaussendung am Freitag.
Zumindest in seiner Funktion als Bezirkshauptmann wäre eine zeitnahe Information über einen derart gravierenden Anschlag wohl angebracht gewesen. Denn bei Übergriffen dieser Art gelte es gemeinsam die Kräfte zu bündeln, stellte der Bürgermeister fest. Er verurteilte die verübten Brandanschläge auf ein Roma-Zeltlager in Linz "aufs Schärfste". Er hofft auf rasche Aufklärung durch die Polizei und laufende Informationen über den Stand der Ermittlungen. "Gewalt gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten hat es in den dunkelsten Stunden unserer Geschichte bereits gegeben. So etwas darf sich nicht mehr wiederholen und soll in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr haben", so Luger.
Kommentare