"Blanko-Unterschriften" für Skischaukel
"Rekord geknackt. Mehr als 1000 Unterschriften an einem Wochenende für die Skischaukel Pyhrn-Priel 2020", jubelte Tourismusverbands-Obmann Herbert Gösweiner am Montag auf Facebook. Seit Wochen sammeln Touristiker und Wirtschaftskammer Unterstützungserklärungen für die Erweiterung der Skigebiete Hinterstoder und Wurzeralm – allerdings ohne Details zu nennen, wo genau gebaut werden soll, wie Kritiker bemängeln.
"Die Vorgangsweise, ist mehr als bedenklich, denn die Konsequenzen des Projekts sind nicht abschätzbar", sagt Sepp Friedhuber von den Naturfreunden Oberösterreich. Am Wochenende seien in Hinterstoder Skiurlauber um ihre Unterschriften gebeten worden. Als "Gegenleistung" habe es einen Schnaps gegeben. "Die meisten fragen nicht nach, ob die Lifttrasse durch ein Naturschutzgebiet führt. Diese Unterschriften werden aber dann eingesetzt, um politischen Druck zu erzeugen."
Um die 5000 Unterstützungserklärungen seien es bis dato, sagt eine Sprecherin des Tourismusverbands. Die Aktion sei als grundsätzliches Bekenntnis zu einer Skischaukel zu verstehen – über die Trassenführung könne sie keine Auskunft geben.
Für die Projektgegner ist klar, dass hinter den Kulissen bereits daran getüftelt wird. "Diese Intransparenz ist untragbar. Aber es wird wohl nur zwei mögliche Varianten geben und beide wären erhebliche Eingriffe in die Natur", glaubt Friedhuber.
Wie berichtet, wurde eine Fusion der Skigebiete mittels Tunnel kurz vor der Landtagswahl im Herbst aus Kostengründen abgeblasen. Nun treibt Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) ein Alternativprojekt voran und berät sich dabei unter anderem mit Skigebiets-Mehrheitseigentümer Peter Schröcksnadel.
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