Besitzer sollen länger zur Schulung

Besitzer sollen länger zur Schulung
Der Landtag diskutiert über Änderungen im Hundehaltegesetz. Angedacht ist ein längerer Theoriekurs für Tierbesitzer.

Wer sich einen vierbeinigen Gefährten ins Haus holt, soll – geht es nach den vier Landtagsparteien  – zukünftig längere Schulungen besuchen müssen. Fünfeinhalb Jahre nachdem die jüngste Novelle des Hundehaltergesetzes in Kraft trat, wird nun die Bestimmung geprüft. „Die Erfahrungen aus der Praxis und die leider immer wieder auftretenden Unfälle sind Anlass, die bestehenden Regelungen  unter die Lupe zu nehmen“, sagt ÖVP-Klubobmann Thomas Stelzer.

Und eine dieser Regelungen ist  der sogenannte Sachkundenachweis. Derzeit muss man sich vor der Anschaffung eines haarigen Begleiters zwei Stunden in einem Theoriekurs über  Haltebedingungen und Tierschutz informieren. „Zwei Stunden sind zu wenig, um aussagekräftig zu sein. Ich glaube, es ist vernünftiger, die Schulung auf drei bis vier Stunden zu erhöhen“, sagt SP-Landesrat Reinhold Entholzer zur möglichen Nachbesserung.

Mehr Praxis

Für  Markus Reitsamer, der für die Grünen im zuständigen Unterausschuss sitzt, ist eine Ausbildung in größerem Umfang denkbar. „Ich halte vier Stunden Theorie und sechs Stunden Praxis für sinnvoll. Wenn ich Autofahren will, brauche ich für den Führerschein auch nicht nur die Theorie.“

Uneinig sind sich die Abgeordneten aber über die Kontrolle der Leinen- und Beißkorbpflicht. „Wir sind dafür, dass Ordnungswachen in Städten und Gemeinden wie in Linz und Wels strafen dürfen, wenn die  Bestimmungen nicht eingehalten werden“, betont  FP-Abgeordnete Adalbert Cramer. Auch die ÖVP kann dem Vorschlag  etwas abgewinne. Davon hält Entholzer aber  wenig. „Das Aufnehmen von Personalien ist  klare Kompetenz der Polizei.“
VP-Klubobmann Stelzer  regt auch an, über die Höhe der Strafen zu diskutieren, wenn die Besitzer ihren Vierbeinern keine Leine und keinen Maulkorb anlegen. Eine Erhöhung des Bußgeldes kommt jedoch nicht gut an. „Die bestehenden Strafen reichen aus.  Nur wird  wenig durchgegriffen, weil die Polizei andere Aufgaben erfüllen muss“, glaubt Cramer.

Bisse

Strafen sind der falsche Ansatz. Wichtiger ist ein positives Miteinander für das soziale Wohlbefinden“, sagt Reitsamer. Allen Abgeordneten ist es immer  wichtig zu betonen, dass es unter den Hundehaltern nur wenige schwarze Schafe gebe und die Mehrheit verantwortungsvoll mit dem besten Freund des  Menschen umgehe.  Die Zahl der angezeigten Hundebisse ging zwischen 2010 und 2011 um 3,6 Prozent zurück (von 253 auf 244). Und dass, obwohl im Vorjahr um 2,5 Prozent mehr Tiere angemeldet wurden.

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