Beach-Yoga statt Partymeile: Der lange Weg zum Donaustrand
Die schier "unendliche Geschichte" des Linzer Donaustrandes scheint am Ende doch noch in eine konkrete Umsetzung zu münden. Die zuständigen Vizebürgermeister Christian Forsterleitner (SPÖ) und Bernhard Baier (ÖVP) präsentierten am Montag das Strand-Konzept der Linzer Agentur "FEEL Events" in Kooperation mit dem Architektenteam "Any:Time" (Bild rechts unten). Kommenden Juli will man den 1100 Quadratmeter großen Donaupark samt Gastronomie eröffnen – am 5. März soll der Stadtsenat bereits den Vertrag mit "FEEL Events" beschließen. Nach einer Chronologie der Diskussionen, Verschiebungen und Politblockaden, geht nun also doch alles Schlag auf Schlag.
Die Initialzündung lieferte noch im Jänner vergangenen Jahres die Facebook-Initiative "Linz braucht einen Strand", der sich knapp 7000 Menschen anschlossen. Nachdem der Gemeinderat das Thema auf seine Agenda setzte, wurden von Gastro-Betreibern Dutzende Projekte eingereicht.
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Der Stadt Linz, allen voran Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), waren die Vorschläge allesamt zu überdimensioniert – die Fläche sollte nicht größer als 400 Quadratmeter werden. Schließlich lieferte die Linzer Kunstuni einen Entwurf für einen rund 150 Meter langen und drei Meter breiten Sandstreifen zwischen Treppelweg und Donauböschung ab. Doch das Vorhaben scheiterte im Mai 2014 am Schifffahtsrecht. Danach schaltete sich die ÖVP mit dem Vorschlag ein, eine größere Version des Sandstrands direkt vor dem Brucknerhaus zu platzieren. Der Plan stieß bei der SPÖ auf offene Ohren. Das Projekt sollte die architektonische Wirkung des Brucknerhauses aber nicht beeinträchtigen.
Erneut wurde ein Ideenwettbewerb gestartet, bei dem vor Kurzem die Linzer Agentur überzeugen konnte. "Wir wollen keine Partymeile errichten, sondern einen Ort zum Entspannen", erklärt "FEEL Events"-Chef Karl Weixelbaumer, der sich für das Projekt auch die Betreiber der Linzer "Bar NEUF" ins Boot geholt hat. Neben dem Gastrobereich mit Cocktails, Café, Eis und Snacks ist eine konsumfreie Zone vorgesehen, sowie ein Verleih von Sonnenschirmen und Liegestühlen.
Für die Grundinfrastruktur stemmt Linz rund 100.000 Euro – die Stadt wird jedoch am Gastro-Umsatz mitverdienen. Die Pächter investieren zunächst rund 200.000 Euro für die Aufbauten. Weixelbaumer hat mit dem Strand viel vor. "Wir werden auch Beach-Yogakurse, Salsakurse, Barbecue und viele Events anbieten." Außerdem wolle man die großartigen Musiker des Brucknerhauses in den Donaupark holen.
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