Bar nach Perchtenshow evakuiert

Bar nach Perchtenshow evakuiert
Drei Gäste erlitten durch Bengalische Feuer Rauchgasvergiftungen – sie mussten ins Spital.

Sichtlich geschwächt liegt der 19-jährige Christoph K. am Samstag im Spitalsbett des Krankenhauses Gmunden. In seiner Armbeuge stecken zwei Infusionsnadeln, das Reden bereitet dem jungen Patienten Mühe. Die Folgen einer in der Nacht erlittenen Rauchgasvergiftung bereiten auch Stunden danach noch Schmerzen:  „Ich spür’ ein heftiges Brennen, das vom Hals bis in den Magen reicht“, sagt K.
Der Präsenzdiener  ist eines von drei Opfern, die bei einem exzessiven Perchtenlauf in einer Kellerbar durch giftige Gase – ausglöst von Bengalischem Feuer – verletzt worden sind. Der 19-Jährige verlor das Bewusstsein. Seine Freundin Bianca M. bemerkte das rechtzeiig und rettete ihm vermutlich das Leben. Insgesamt 50 Gäste flüchteten sich vor dem beißenden Rauch ins Freie.

Bewusstlos

Der Zwischenfall passierte beim zweiten Lauf der Perchtengruppe, die schon zuvor durch übertrieben aggressives Verhalten aufgefallen war. „Die waren alle stark betrunken und haben mit Ruten und Peitschen wild auf die Leute eingeprügelt“, sagt Bianca M. Die 17-Jährige und einige Freundinnen erlitten blaue Flecken. „Wir haben deshalb die Polizei verständigt, doch es ist niemand gekommen.“ Zehn wilde Gesellen sollen die Bargäste um Mitternacht brutal von ihren Sitzen gerissen und ihre Getränke ausgetrunken haben.

Zwei Stunden später versetzten die Perchten die Leute in dem Lokal neuerlich in Angst und Schrecken, diesmal aber nicht durch rohe Gewalt. „Vier von ihnen haben sich wie ein Football-Team zu einem Kreis geformt. Dann sind sie mit den Händen  über dem Kopf in die  Höhe gesprungen und es hat eine etwa 1,5 Meter hohe Stichflamme gegeben“, erzählt K.

Bar nach Perchtenshow evakuiert
Laut Polizei soll ein Pulvergemisch in einem 0,5-Liter-Glas angezündet worden sein. Binnen Sekunden sei dann das Kellergewölbe völlig verraucht gewesen. „Ich hab’ keine Luft mehr gekriegt und am Boden nach Sauerstoff gerungen“, sagt K. Freundin Bianca und ein Helfer zogen ihn ins Stiegenhaus, wo er ins Koma fiel. „Ich hab’ beim Christoph keinen Puls mehr gefühlt und daher sofort mit Herzdruckmassagen begonnen“, sagt M. Zwei Mal sei der Freund bewusstlos geworden, dann sei endlich die Rettung gekommen. Ärzte im Krankenhaus gaben später Entwarnung. K. wird wieder völlig genesen.
Den Perchten drohen Strafanzeigen wegen fahrlässiger Köperverletzung und Gemeingefährdung.

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