Auto raste auf Polizisten los

Auto raste auf Polizisten los
Rumänische Spendenbetrüger widersetzten sich der Festnahme. Ein Beamter konnte sich mit einem Sprung zur Seite retten. Die Fahndung verlief erfolglos.

Es war ein lebensgefährliches Manöver, mit dem zwei osteuropäische Betrüger am Dienstag auf dem Parkplatz einer Lebensmittelkette in Traun ihrer Festnahme entgingen.
Kurz vor Mittag raste ein Unbekannter mit seinem Pkw auf den ermittelnden Polizeibeamten los. Der 41-Jährige rettete sich mit einem intuitiven Sprung zur Seite.„Ich hab’ einen Motor aufheulen gehört, dann ist von hinten ein Auto mit voller Geschwindigkeit auf mich losgefahren“, schildert Chefinspektor Thomas Schmolz. Er überstand die gefährliche Aktion ohne Verletzungen.

Schmolz hatte gegen 11.40 Uhr auf dem Parkplatz sein ziviles Dienstfahrzeug abgestellt. Eine 20 bis 30 Jahre alte dunkelhaarige Frau kam zu seinem Wagen und präsentierte ihm die Liste einer vermeintlichen Spendenorganisation. Auf dem Zettel stand „Zertificat des Regionalen Verbundes für Taubstumme und körperlich behinderte Personen und für die armen Kinder wollen wir ein internationales Zentrum erschaffen“. Die Frau bat den Polizisten um Geld. Auf ihrer Liste waren elf Spender mit Namen, Anschrift und Betrag eingetragen: „Insgesamt 132 Euro.“

Umtriebig

Schmolz wurde misstrauisch, weil seit Monaten rumänische Betrügerbanden mit dieser Masche unterwegs sind. Sie wurden bisher nicht nur im Großraum Linz sondern mehrfach auch in Kärnten und Tirol aktenkundig. „Mit dem Fantasie-Zertifikat und ihrer Spendenliste täuschen sie Seriosität vor – die Gelder kommen aber nie den Bedürftigen zugute“, bestätigt Johann Thumfart, vom Bezirkspolizeikommando. Er empfiehlt sofort via Notruf die Exekutive zu alarmieren, sollten die Spendenbetrüger irgendwo auftauchen.

Als Schmolz die nur gebrochen Deutsch sprechende Frau kontrollieren wollte, ergriff sie zunächst zu Fuß die Flucht. Erst nach rund 50 Metern ließ sie sich stoppen. Ein 42-jähriger Lkw-Lenker, bei dem sie zuvor Spenden einzuheben versucht hatte, wollte bei Scholz eine Zeugenaussage machen. Als der Polizist seine Personalien aufnahm, kam plötzlich das Auto angebraust. Die Verdächtige sprang hinein und flüchtete mit dem Fahrer in Richtung Hörsching. Eine Fahndung blieb erfolglos.

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