Auch in der Pension bleiben sie dem Notarztdienst treu

Leo Hartl und Peter Feichtner
Peter Feichtner und Leo Hartl zählen zu den erfahrensten Notfallsanitätern in Oberösterreich. Sie retten gemeinsam mit Ärzten Leben. Von Gerhard Lukesch.

Notfallsanitäter ist ein hoch qualifizierter Beruf und kaum jemand war in Oberösterreich so lange tätig und erfahren wie Peter Feichtner (62) vom Samariterbund Linz und Leo Hartl (63) vom Roten Kreuz OÖ. Nach genau 31 Jahren im Notarztdienst und insgesamt 43 Jahren beim Samariter-Bund in Linz geht Peter Feichtner mit Ende November in Pension. „Ich habe 1977 als Freiwilliger beim Samariterbund in Linz begonnen und bin seit 1989 im Notarztdienst tätig. Auch wenn es viele belastende Eindrücke bei Einsätzen gegeben hat, war es doch immer wieder motivierend zu sehen, dass unsere Hilfe vielen Patienten das Leben gerettet hat und diese Menschen wieder ein normales Leben führen konnten.“

Tragische Momente

Dennoch musste Feichtner oft tragische Momente erleben, wenn er und der Arzt chancenlos waren. „Es ist wichtig, sich persönlich eine Strategie zurechtzulegen, um diese extrem belastenden Eindrücke verarbeiten zu können. Es ist aber sicher so, dass ich bei gewissen Dingen schon vorsichtiger geworden bin. Denn bei vielen Einsätzen ist mir bewusst geworden, wie schnell das Leben vorbei sein kann“.

Weiterhin freiwillig tätig

So sieht es auch sein Pendant beim Roten Kreuz, Leopold Hartl, der zwar ebenfalls seit kurzer Zeit in Pension ist, aber weiterhin Dienst als freiwilliger Notfallsanitäter beim Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) 1 in Linz und beim NEF Zwettl macht. „Solange ich die fachliche Qualifikation habe und gesundheitlich in der Lage bin, werde ich gerne weitermachen“, sagt Hartl, der 1978 beim Roten Kreuz begann und von 1988 bis 2013 auch als Flugretter am oö. Notarzthubschrauber tätig war.

Enorme Entwicklung

„Die Ausrüstung in den Krankenwagen vor 40 Jahren ist mit heute nicht mehr zu vergleichen. Das kann sich kaum ein junger Kollege, der heute tätig ist, vorstellen“, sind sich Feichtner und Hartl einig. Ein großer Schritt zu einer besseren Versorgung war 1974 die Einrichtung eines Notarztwagens (NAW) durch das Rote Kreuz in Linz, übrigens der erste in ganz Österreich. „Es war immer ein großes Gefühl der Sicherheit, mit diesen beiden Profis zu arbeiten“, zollen viele junge Notärzte Feichtner und Hartl großes Lob. „Ihre fachliche Kompetenz und Menschlichkeit war beeindruckend.“

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