Asylquartier in Altenfelden nach Brandanschlag eröffnet
Das nach einem Brandanschlag am 1. Juni wieder aufgebaute Asylquartier in Altenfelden (Bezirk Rohrbach) ist am Samstag feierlich eröffnet worden. "Wir lassen uns nicht kleinkriegen und bleiben auf Kurs des Miteinanders und der Menschlichkeit", betonte Asyl-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) anlässlich des Festakts. 22 Personen sind schon eingezogen, der Kriminalfall ist aber nach wie vor ungeklärt.
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In den frühen Morgenstunden des 1. Juni ging das damals noch unbewohnte Haus in Flammen auf. Der oder die Brandstifter sind trotz intensiver Ermittlungen der Polizei nach wie vor unbekannt. Auch eine für sachdienliche Hinweise ausgelobte Belohnung brachte vorerst keinen Erfolg. Die Kriminalisten und der Verfassungsschutz hoffen aber nach wie vor auf mögliche Mitwisser, die sich doch noch anonym melden.
Erste Familien eingezogen
Das für 48 Flüchtlinge gedachte und rund 350.000 Euro teure Gebäude, das vom Roten Kreuz betrieben wird, wurde wieder am selben Platz errichtet. Für das Asylquartier sollen keine erhöhten Sicherheitsvorkehrungen gelten. Die Polizei geht davon aus, dass der Anschlag sich gegen den Bau der Unterkunft gerichtet habe und keine Menschen in Gefahr gebracht werden sollten.
Die ersten Familien sind bereits in das Quartier eingezogen. Mit einer Belegung von 22 Personen ist das Gebäude derzeit etwa zur Hälfte ausgelastet. Mehr als 50 Freiwillige haben sich laut Anschober bereit erklärt, die Bewohner "bei der Integration zu unterstützen".
520 Quartiere in Oberösterreich
Er sei sehr froh, dass sich Rotes Kreuz und Gemeinde gemeinsam mit seinem Ressort so schnell für eine Wiedererrichtung entschieden haben, so Anschober anlässlich der Eröffnung. Die Brandstiftung sei ein Anschlag "gegen schutzsuchende Frauen, Männer und Kinder" gewesen, aber "auch auf unsere Gesellschaft, auf unsere Werte".
Derzeit sind in Oberösterreich in 520 Quartieren rund 13.600 Asylwerber untergebracht (Hier der KURIER-Gemeindereport). Aktuell seien rund 800 Plätze frei, "wir haben Leerstand, keinen Notstand", betonte der Landesrat. Nun gehe es aber um "den zweiten Teil der Herausforderung, die Integration" der Betroffenen.
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