Asyl: Land stock Budget für Deutschkurse massiv auf

Gefragte Deutschkurse: Besonders Zertifikate sind bei Asylwerbern begehrt.
Großes Interesse an Spracherwerb. Eine Million Euro wird zusätzlich in Angebote investiert.

70 freie Plätze, aber mehr als 300 Interessenten: Ein Beispiel aus in Linz zeigt, dass der Andrang von Flüchtlingen bei Deutschkursen enorm ist. "Das Erlernen der Sprache ist der wichtigste erste Schritt für die Integration. Die große Nachfrage ist ein sehr positives Signal. Wir müssen aber auch jedem, der Deutsch lernen will, die Möglichkeit dazu geben", sagt Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne).

Anschober will nun das Kursangebot deutlich erhöhen. Die Mittel wurden um eine Million Euro aufgestockt – "von praktisch null", wie Anschobers Büroleiter erklärt. Jetzt hoffe man, dass auch der Bund zusätzliches Geld zur Verfügung stellt, am besten durch einen Integrationsstaatsvertrag, in dem sich Bund und Länder auf klare Zuständigkeiten und die Finanzierung von Integrationsmaßnahmen einigen.

In der Praxis haben Asylwerber mehrere Möglichkeiten, Deutsch zu lernen: Eine wichtige Säule sind tausende Ehrenamtliche, darunter viele Lehrer, die Unterricht anbieten. Außerdem gibt es Kurse bei Vereinen wie Arcobaleno oder Maiz, die um einen kleinen Beitrag – etwa 15 Euro – besucht werden können. Die Nachfrage ist hier bereits meist größer als das Angebot. Kurse, die auch mit einem entsprechenden Zertifikat abgeschlossen werden, sind für Asylwerber empfindlich teuer – Zeugnisse sind aber gerade für den Einstieg in den Arbeitsmarkt begehrt.

Wartezeit nutzen

Flüchtlinge, die einen positiven Asylbescheid erhalten und sich beim Arbeitsmarktservice melden, bekommen bei Bedarf einen Deutschkurs finanziert. Anschober hält es aber für wichtig, dass bereits die oft sehr langen Wartezeiten auf den Asylbescheid für den Spracherwerb genutzt werden. Im Idealfall solle bereits sofort nach dem Asylantrag begonnen werden.

Mit Jahresende haben in Oberösterreich 12.000 Asylwerber ein Quartier gefunden,dazu kommen aktuell bis zu 3900 Plätze in Transitquartieren. Für heuer rechnet der Integrationslandesrat mit weiterem Bedarf: Pro Monat müssten zumindest 1200 Plätze in der Grundversorgung des Landes geschaffen werden.

Kommentare