Ars Electronica Festival startet: "Beste Stimmung des Jahres in Linz"
Höhenangst sollte man keine haben, wenn man die Stufen des 18 Meter hohen Gerüstturms erklimmt. Es ist ein auffälliges Gebilde, das derzeit auf dem Linzer Hauptplatz für Aufsehen sorgt.
Die Kunstuni Linz kooperiert in gewohnter Manier mit dem Ars Electronica Festival, hat Partnerunis und Kunstschaffende aus aller Welt eingeladen, das Festivalmotto "Hope - who will turn the tide" umzusetzen.
Von Mittwoch, 4. September, bis Sonntag ist Linz wieder fünf Tage lang Treffpunkt für Kreative aus allen Teilen der Erde. Kunst, Wissenschaft und Technik verbinden sich in Ausstellungen, Diskussionen, Konzerten, Vorführungen und anderen Formaten zu einer erlebbaren Einheit.
Die Dimension des Festivals ist weltweit einzigartig. Zentrale ist die PostCity, das ehemalige Postgebäude am Linzer Hauptbahnhof, die mit ihrem morbid-dystopischen Charme den passenden Rahmen für die Projekte und Arbeiten bietet.
Wohin schauen wir?
Zurück zum Turm: "Wer lenkt unsere Blicke? Und wie kommen wir in die Selbststeuerung?" Das seien die Fragen, die das imposante Kunstprojekt aufwerfen soll, erklärt die Rektorin der Linzer Kunstuni, Brigitte Hütter. So viel sei vorab verraten: Oben erwartet Neugierige nicht der logisch erwartete Weitblick, sondern eine Überraschung.
"Jetzt ist wieder die beste Stimmung des Jahres in Linz", freut sich Hütter, "natürlich ist das alles auch eine riesige Überforderung, aber das ist gut so."
Nicht nur der Turm, sondern die Gebäude der Uni selbst, in der Krypta der Ursulinenkirche oder diverse Galerien werden im Rahmen des Festivals bespielt.
Wer dieser Tage am MedCampus am Linzer Kepleruniklinikum vorbeikommt, wird auch zwei Mal hinschauen. Im Hof ist nämlich ein großes, silberfarbenes Raumschiff, das spaceship from hope, gelandet, das als temporärer Ausstellungsraum fungiert. "Das ist ein Auftrag des Festivals - mitten ins Leben reingehen und die Bevölkerung einbinden. Das war von Anfang an der Anspruch", sagt Festivalleiter Gerfried Stocker.
Passend zur wissenschaftlichen Umgebung werden am MedCampus vor allem Projekte gezeigt, die den Spagat zwischen Medizin und Kunst anstreben: Pathologische Schnitte, die zu überdimensionalen Kunstwerken und Filmen verarbeitet werden zum Beispiel. Oder die Arbeit "Microbial Mindscapes", die visuell aufzeigt, die Darmbakterien auf Emotionen wie Aufregung oder Angst reagieren.
Eröffnung im Mariendom
Die Festivaleröffnung findet am Mittwoch im Linzer Mariendom statt, schon jetzt geht es international zu in der Stadt: 18 Standorte mit gesamt beinahe 1.000 Programmpunkten, kuratiert aus rund 5.000 Einreichungen aus aller Welt.
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