Kälber ohne Futter, Ferkel überladen: Über 60 Anzeigen nach massiven Tiertransport-Verstößen

Symbolbild
Bei umfangreichen Tiertransportkontrollen in Oberösterreich haben Beamte der Landesverkehrsabteilung zahlreiche Verstöße festgestellt. Die Kontrollen fanden am 30. September 2025 in den Abendstunden und in der Nacht zum 1. Oktober 2025 statt.
Beteiligt waren neben Kräften der Landesverkehrsabteilung OÖ, der Fachbereich Kraftfahrwesen/Güterverkehr sowie der Tiertransportinspektor des Landes Oberösterreich. Das Ergebnis: über 60 Anzeigen wegen verschiedener Vergehen.
Überladener Ferkel-Transport aus Holland
Geprüft wurden unter anderem ein holländischer Tiertransporter, der von Deutschland nach Slowenien unterwegs war. An Bord befanden sich 730 Ferkel. Den Fahrern wird vorgeworfen, gegen Vorschriften zu Lenk- und Ruhezeiten, des Tiertransportgesetzes und des Kraftfahrgesetzes verstoßen zu haben.
Aufgrund einer mutmaßlichen massiven Überladung mussten am Kontrollort 200 Tiere umgeladen und durch einen lokalen Tiertransporter zu einer örtlichen Schweine-Sammelstelle gebracht werden. Die beiden Lenker des holländischen Kraftwagenzuges werden wegen des Verdachts der Fälschung von Beweismitteln angezeigt, da sie mutmaßlich versucht haben sollen, Lenk- und Ruhezeitübertretungen zu verschleiern.
Kälber stundenlang ohne Versorgung
Mit rund 50 Kälbern war ein Transporter vom Bezirk Grieskirchen in den Bezirk St. Veit an der Glan unterwegs. Im Fall dieses Transporters besteht der Verdacht auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, da zwei Kälber offenbar ohne angemessene Versorgung transportiert worden sein sollen. Diese wurden an der Abladestelle nicht angenommen und anschließend ohne Versorgung zurück nach Oberösterreich gebracht.
Zusätzlich soll ein Umweg von etwa 1,5 Stunden für die Abholung einer Palette Steinplatten in Kauf genommen worden sein. Die zwei Kälber waren dadurch laut Polizei etwa elf Stunden ohne entsprechende Versorgung unterwegs. Insgesamt werden über 60 Anzeigen an die Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen und zwei Anzeigen wegen des Verdachts der Fälschung von Beweismitteln an die Staatsanwaltschaft Wels erstattet.
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