Anschober: "Regierung tut nichts"
Tschechiens Regierung ist wild entschlossen, den Ausbau der Atomkraft voranzutreiben. Bereits in Planung ist ein nukleares Endlager. Außerdem sollen Temelin und Dukovany mit neuen Reaktorblöcken ausgerüstet werden. Und: Es wird intensiv nach einem Standort für ein neues AKW gesucht.
Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober warf der österreichischen Regierung gestern, Samstag, in dieser Sache Untätigkeit vor: "Alles nur gespielte Empörung. Es gibt keinerlei Aktivitäten. So werden die Bürger im Stich gelassen."
Anschober weist daraufhin, dass Tschechien vehement das neue Energiekonzept bis Jahresende umsetzen will und daher nur noch drei Monate Zeit sind für echte politische Maßnahmen. Der Umweltlandesrat fordert drei Dinge:
Verhandlungen: Bundeskanzler Werner Faymann müsse so rasch wie möglich mit Tschechiens Premier Necas in Verbindung treten.
Allianz: Bildung einer gemeinsamen Allianz mit Bayern und Deutschland.
Exportleitungen: Definitives Ausschließen neuer Exportleitungen nach Deutschland und Österreich, denn das wäre die Voraussetzung, um die riesigen Strommengen auch exportieren zu können.
Anschober: "Seit Fukushima spricht sich in mehreren Umfragen auch eine Mehrheit der tschechischen Bevölkerung gegen den Atomausbau aus. Die Regierung des Landes ist daher mit ihren Plänen isoliert." Es liege jetzt an einer glaubwürdigen Politik der Nachbarn und einer intensiven Kooperation mit den engagierten tschechischen Umwelt-Organisationen. "Die kommenden drei Monate werden insofern ein wichtiger Glaubwürdigkeitstest für unsere Politik", sagt Anschober.
Kommentare