AMS-Chefin: „Wir stoßen bereits an unsere Grenzen“
Die dunklen Wolken am Jobmarkt wollen nicht abziehen. Im Februar ist die Arbeitslosigkeit in Oberösterreich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,7 Prozent auf mehr als 45.000 Personen gestiegen. Der graduelle Anstieg der Joblosen sorgt beim zuständigen Arbeitsmarktservice (AMS) für Engpässe. „Wir stoßen bereits an unsere Grenzen“, sagt AMS-Geschäftsführerin Birgit Gerstorfer.
Die Nachfrage nach Qualifizierungen und Weiterbildungen sei größer als die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. Obwohl immer mehr Menschen in die Arbeitslosigkeit schlittern, erhalte das AMS nicht mehr Geld, da es auf Zahlungen der Arbeitsmarktförderung keinen Rechtsanspruch gäbe. „Deswegen müssen wir uns sehr gut überlegen, für welche Zielgruppen wir die vorhandenen Mittel einsetzen. Die Jüngeren und die Älteren Menschen sind uns hier besonders wichtig“, sagt Ger-storfer. In ganz Oberösterreich haben im Februar 9600 Menschen ihre Arbeit verloren. Besonders stark gestiegen ist die Arbeitslosigkeit im Bereich der Über-50-Jährigen (plus 24 Prozent).
Linz plus 22 Prozent
Prekärer wurde die Situation auch im oberösterreichischen Zentralraum. In Linz haben sich um 22 Prozent, in Traun um 16 Prozent und in Wels um 15 Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Februar des Vorjahres. Branchenbezogen ist der Handel und das produzierende Gewerbe stärker betroffen. Unterm Strich stieg die Arbeitslosenquote – der Anteil der Arbeitslosen an der Anzahl der Erwerbspersonen – um ein halbes Prozent auf 6,9 Prozent.
Damit liegt Oberösterreich hinter den Tourismushochburgen Salzburg, und Vorarlberg mit jeweils 5,9 Prozent sowie Tirol (6,3 Prozent). Nach wie vor aber über dem Bundesschnitt von 9,4 Prozent.
240-Millionen-Paket
Das Land OÖ, AMS und das Bundessozialamt wollen heuer eine Rekordsumme von 240 Millionen Euro in den Arbeitsmarkt pumpen. „Ein Schwerpunkt bleibt die Jugendbeschäftigung, für die rund 48 Millionen Euro vorgesehen sind“, sagen Landeshauptmann Josef Pühringer und Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (VP). Damit könne man 11.000 Jugendliche unterstützen.
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