22.03.13, Lochen am See, AUT, Reportage, Bio Bauernhof Wimmer, im Bild die Familie Wimmer, Pressefoto Scharinger © 2013, PhotoCredit D. Scharinger

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Lochen

„Alles ist bio und gentechnikfrei“

Landwirt Franz Wimmer hat sich auf Heumilch spezialisiert. Hobbymäßig baut er Wein an.

von Michael Petermair

03/23/2013, 03:31 PM

Bei uns ist alles bio und gentechnikfrei“, sagt Franz Wimmer und zeigt dem KURIER stolz seine 40 Kühe, die pro Jahr 220.000 Liter Milch hergeben. Beste Heumilch. Die täglich von der Vöckla Käserei abgeholt wird. Als Futter bekommt das Fleckvieh im Sommer frisches Gras. Und in der kalten Jahreszeit gibt’s Heu, das selbst produziert und in zwei Anlagen auf einer Fläche von 570 getrocknet wird. „Das dauert je nach Witterung vier bis fünf Tage“, erzählt Wimmer.

Auch Getreide ohne irgendwelche Zusätze steht am Speiseplan der Tiere. „Silofutter lehne ich strikt ab.“ Kunst- und Handelsdünger kommen für den 47-jährigen Innviertler ebenfalls nicht infrage. Wimmer ist Vollerwerbsbauer, bewirtschaftet 45 Hektar und schaut darauf, dass es seinen Kühen gut gehe. „Sie brauchen genügend Licht im Stall und sie müssen sich auch ausreichend bewegen können. Man muss an so viel denken.“

Um sechs Uhr morgens

Den Hof in der zu Lochen gehörenden Ortschaft Bergham hat Wimmer 1990 von seinem Vater übernommen, der ebenfalls Franz heißt. Und heute mit seinen 73 Jahren nach wie vor fleißig anpackt. „Es funktioniert halt nur, wenn alle zusammenhelfen“, sagt der Senior. Momentan fällt er leider eine Zeit lang aus – wegen eines Karpaltunnelsyndroms in der rechten Hand.

Gemolken werden die Kühe – jeweils acht auf einmal – bei einem Melkstand, der direkt an den 2006 errichteten Stall angrenzt. Zwei Mal am Tag, um sechs Uhr morgens und und fünf am Nachmittag. Die EU habe für den 47-jährigen Vollblut-Bauern, der politisch als ÖVP-Gemeinderat in Lochen tätig ist, nicht nur schlechte Seiten. „Für den Absatz ist es sicher gut, dass wir dabei sind.“

In einen Topf

Wimmer kritisiert aber, dass ein kleines Land wie Österreich in einen Topf mit den Großen geworfen werde. „Jede Nation hat ihre eigene Struktur, darauf müsste man Rücksicht nehmen, tut es aber nicht“, betont Wimmer, der vor vier Jahren damit begonnen hat, hinter dem Bauernhaus Weinstöcke zu pflanzen. „Momentan habe ich 30 Stück. Bei diesem Hobby kann ich ein wenig Abstand vom Alltag nehmen.“ Er gewinnt daraus einen süffigen Rosé, den er aber nur für den Eigenbedarf verwendet. „Ab und zu ein Glaserl, das schadet nicht. Und wer weiß: Vielleicht baue ich ja einmal so viel Wein an, dass ich ihn verkaufen kann“, sagt Wimmer.

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