65-Jährige bei Brand getötet

Die im ersten Stock und im Dachgeschoß untergebrachten Wohnungen wurden schwer beschädigt.
Nachbarn hörten zunächst zwei Explosionen. Feuer versperrte ihnen den Weg ins Freie.

Ich hab’ richtig Angst gekriegt, während ich auf meine Rettung gewartet habe“, erinnert sich Daniel Maier aus St. Pantaleon (Bezirk Braunau)an jene bangen Minuten, die er Donnerstagfrüh durchlebte. Nach einem Brandausbruch bei seiner Nachbarin konnte der 24-Jährige die eigene Wohnung nicht mehr verlassen.

Maier hatte kurz nach 8 Uhr Früh zwei Explosionen gehört und war zur Eingangstür gelaufen – er vermutete ein Unglück. „Die Klinke war schon heiß – und als ich aufgemacht hab’, ist mir dichter Rauch entgegengeschossen.“ Während sich der Qualm immer mehr ausbreitete, hielt er telefonischen Kontakt zur Feuerwehr. „Viel mehr als um mich selbst, hab’ ich mir zu dem Zeitpunkt aber Sorgen um den Nachbarn über mir gemacht – in seiner Mansardenwohnung hat es schon richtig gebrannt.“

Leiche

Die Feuerwehr Wildshut wurde gegen 8.15 Uhr alarmiert. „Als wir bei der Anfahrt gesehen haben, dass das Haus in Vollbrand steht, haben wir sofort andere Feuerwehren nachnominiert“, erzählt der Kommandant und Einsatzleiter Gerhard Hörtlackner. Mehrere Bewohner im ersten Stock und im Dachgeschoß seien zu dem Zeitpunkt von den Flammen eingeschlossen gewesen. „Wir konnten die Betroffenen mit Steckleitern befreien.“ Insgesamt sieben Menschen – eine Person musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital – wurden in Sicherheit gebracht. „Es ist auch eine Katze und ein Hund gerettet worden.“

In der Wohnung im ersten Stock, in der das Feuer seinen Ausgang genommen hatte, gab es für die Einsatzkräfte eine traurige Entdeckung. „Wir haben darin die Leiche einer Frau gefunden.“

Notquartiere

Bei der Toten handelte es sich um die 65-jährige Herta D. Die schwer kranke Pensionistin war auf ein Sauerstoffatemgerät angewiesen. Die von anderen Mietern vernommenen Explosionen dürften von zwei Sauerstoffflaschen herrühren. Ermittler des Landeskriminalamts und Sachverständige der Brandverhütungsstelle OÖ suchten am Nachmittag nach der Brandursache. Die Experten vermuteten, dass entweder Teelichter oder ein elektrischer Defekt das Feuer entfacht hatten.

Die Wohnung von Herta D. wurde vollständig zerstört, sechs andere Wohneinheiten wurden durch Feuer, Rauch und Löschwasser teils erheblich beschädigt. Der Sachschaden dürfte mehr als 500.000 Euro betragen. Hörtlackner: „Die Bewohner mussten in Notquartieren untergebracht werden. Der Hauseigentümer hat für sie leer stehende Ersatzwohnungen organisiert.“

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