5000 Bürger stimmen über Fusion ab

Nach Aigen und Schlägl könnten demnächst auch Rohrbach und Berg eine Gemeinde werden.
Die Bürgermeister beider Mühlviertler Gemeinden rechnen mit positivem Ausgang des Referendums.

Nach der überwältigenden Zustimmung für eine Fusion der Mühlviertler Gemeinden Aigen und Schlägl im September könnten bereits morgen die Bürger zweier weiterer Orte im Bezirk Rohrbach eine Zusammenlegung beschließen. Geht es nach dem Wunsch der lokalen Politiker und Parteien, beschreiten die Bezirkshauptstadt Rohrbach und die Landgemeinde Berg künftig gemeinsame Wege.

"Ich bin optimistisch, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung in beiden Orten einer Verschmelzung zustimmt", sagt Rohrbachs Stadtchef Andreas Lindorfer (VP). Sein Amts- und Parteikollege Josef Pernsteiner aus Berg rechnet ebenfalls mit einer klaren Mehrheit für die Fusion. "Doch ich hoffe auch, dass die Wahlbeteiligung am Sonntag möglichst hoch ausfällt."

5000 Bürger stimmen über Fusion ab
Bürgermeister Josef Pernsteiner, Gemeinde Berg bei Rohrbach, OÖ
Für einigen Wirbel hatte diese Woche eine von nahezu allen Gemeindebediensteten in Berg unterzeichnete Postwurfsendung gesorgt, die ein ehemaliger Amtsleiter initiiert haben soll. Versandt wurde eine vierseitige Broschüre, in der man – offenbar in hohem Maße populistisch und mit Halbwahrheiten agierend – vor einer Zusammenlegung warnte. Unter anderem sollen beispielsweise die Mitarbeiter des Gemeinde- und Parteiübergreifenden Fusionsausschusses als Lügner dargestellt worden sein.

Eine Strategie, die für die Gegner nun möglicherweise zum Bumerang werden könnte. "Ich glaube, dass uns die Querschüsse eher genützt als geschadet haben", betont Ortschef Pernsteiner. Fast alle Bürger seien empört, dass mit derart unfairen Mitteln im letzten Moment versucht werde, eine Fusion zu verhindern. "Es ist ärgerlich, wenn seriöse Arbeit auf diese Art und Weise einfach in den Schmutz gezogen wird."

Die Zukunftspläne sind bereits festgelegt. Sollte die Abstimmung am Sonntag mehrheitlich für die Zusammenführung ausgehen, wird die Bezirkshauptstadt ab Juni 2015 den Doppelnamen Rohrbach-Berg tragen. Ein Staatskommissär übernimmt dann vorübergehend mit den Gemeindevorständen die Amtsgeschäfte. Ein gemeinsamer Gemeinderat sowie der Bürgermeister werden bei den Landtags- und Gemeinderatswahlen im September 2015 gewählt.

5000 Bürger stimmen über Fusion ab
(v.l.n.r.): ÖVP Rohrbach: LGF LAbg. Michael Strugl, Stadtparteiobmann Bürgermeister Andreas Lindorfer aus Rohrbach, GPO Leopold Preining (Berg bei Rohrbach), LGF-Stv. GR Wolfgang Hattmannsdorfer
Während der 62-jährige Pernsteiner ab Juni seinen Ruhestand antritt, möchte der 46-jährige Lindorfer für das Amt des neuen Stadtchefs kandidieren. Der aktuelle Vizebürgermeister von Berg würde dann für das Stellvertreter-Amt kandidieren. Lindorfer: "Das ist aber alles Zukunftsmusik. Sollte die Abstimmung negativ ausfallen, bleibt alles wie gehabt."

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