20-Jähriger hortete über 100 verbotene Sprengsätze

Bei einer Hausdurchsuchung im Mühlviertel fanden die Ermittler über 100 verbotene Sprengsätze. Einige mussten sogar vom Entminungsdienst entschärft werden.
Techniker soll in Ober- und Niederösterreich etliche Anlagen in die Luft gejagt haben.

Langeweile und Frust“, lauteten die Motive eines 20-jährigen Technikers aus dem Bezirk Perg (OÖ), der seit September 2013 mit verbotenen pyrotechnischen Artikeln öffentliches Eigentum in die Luft gesprengt haben soll. Der angerichtete Schaden ist groß, er konnte jedoch bis Dienstagabend nicht quantifiziert werden. Die Anschläge verübte der Verdächtige vor allem im Bezirk Freistadt, er soll aber auch in den Nachbarbezirken Perg (OÖ) und Zwettl (NÖ) aktiv geworden sein.

„Dem Mann werden Dutzende Straftaten zu Last gelegt“, bestätigt Johannes Jungmann von der Polizeiinspektion Königswiesen. Er soll unter anderem drei Buswartehäuschen, eine Telefonzelle, die Verteilerstation einer Brunnenanlage sowie zahlreiche Verkehrsschilder und Briefkästen schwer beschädigt haben. „Wir sind ihm auf die Spur gekommen, nachdem er dem Türsteher einer Freistädter Diskothek mit einem Sprengmittel-Anschlag gedroht haben soll“, sagt der 43-jährige Gruppeninspektor. Bei einer von der Staatsanwaltschaft Linz angeordneten Hausdurchsuchung wurden bei ihm große Mengen an pyrotechnischen Gegenständen der Klassen F2, F3 und F4 sichergestellt. Diensthund Anton erschnüffelte mehrere selbstgebastelte Zündsätze. „Einen Großteil der Waren dürfte er sich in Tschechien besorgt haben, wir prüfen aber, ob es noch weitere Bezugsquellen gab.“ Der 20-Jährige ist geständig, er wurde angezeigt.

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