16-Jähriger stand bei Heimkehr einem Einbrecher gegenüber

16-Jähriger stand bei Heimkehr einem Einbrecher gegenüber
Der Schüler reagierte besonnen, als plötzlich ein Maskierter vor ihm auf der Stiege stand.

Als Georg L. am Montagabend nach der Schule sein Elternhaus in Linz betrat, war zunächst alles wie gewohnt. „Ich hab’ aufgesperrt, Licht gemacht und die Jacke aufgehängt“, erzählt der 16-Jährige. Aus dem ersten Stock hörte er ein Rascheln. Er dachte sich aber nichts dabei, weil er seine beiden Katzen als Verursacher dafür vermutete. „Plötzlich ist unser Kater Charlie über die Stiege heruntergerannt – er war total verschreckt, das war seltsam.“

Gleich darauf sah der Schüler einen dunkel gekleideten Mann auf der Stiege, der sein Gesicht mit einem grünen Mundschutz verdeckt hatte. „Wir haben uns in die Augen geschaut, dann hat er kehrt gemacht und ist zurück in den ersten Stock gelaufen.“ Weder L. noch der Unbekannte sprachen während der Begegnung ein Wort. Der 16-Jährige blieb in dieser gefährliche Situation völlig beherrscht, griff zum Handy und alarmierte via Notruf die Polizei.

„Ich hab’ dann noch den Lebensgefährten meiner Mutter angerufen und so lange mit ihm geredet, bis die ersten Polizisten da waren.“
Die Suche der Beamten nach dem Einbrecher verlief erfolglos. Der Kriminelle war ins Schlafzimmer gerannt und aus dem Fenster in den dunklen Garten gesprungen. Fußspuren im Schnee zeigten, dass er anschließend über den Holzzaun gehechtet und über Nachbargärten entkommen sein dürfte. Dabei ist er mit den Füßen auch in ein Biotop eingebrochen.

Beute dürfte er bei seinem Coup keine gemacht haben. „Es waren keine Kästen und Läden durchwühlt und es hat auch nichts gefehlt. Georg dürfte den Einbrecher genau zum richtigen Zeitpunkt gestört haben“, sagt Mutter Petra L. Sie erfuhr vom Abenteuer des Sohnes, als sie nach einer Fitness-Stunde ihr Handy einschaltete. „Er hat mir ein SMS mit dem Wort ,Einbrecher’ geschickt.“ Als sie nachfragte, wo Einbrecher seien und zur Antwort bekam ,bei uns’, sei ihr Entsetzen darüber groß gewesen. „Ich hätte nie gedacht, dass bei uns so etwas passieren könnte. Wir leben im dicht verbauten Gebiet und haben keine Wertsachen zu Hause.“

In der vergangenen Nacht habe sie nicht gut geschlafen: „Wir lassen eine Alarmanlage installieren.“ Georg dürfte den Zwischenfall problemlos überstanden haben: „Der Einbrecher hat mich ja mit keiner Waffe bedroht.“

Foto von Picturenews.at

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